Nachwuchs bei Familie Adebar
NABU Berlin hofft auf ein gutes Storchenjahr
Linum, 18.06.2019. Zunächst schützen die Altvögel die insgesamt 12 Linumer Jungstörche noch vor Sonne, Regen und Kälte, während die Partner auf Nahrungssuche sind. Vor allem bei den Wetterkapriolen der letzten Tage hatten sie damit ganz schön zu tun. Schon bald konzentrieren sich die Elterntiere jedoch ganz auf die Fütterung der Hungerschnäbel. Bis zu 1.600 Gramm Nahrung pro Tag müssen herangeschafft werden. Beim Füttern würgt der Altstorch das herbeigetragene Futter auf den Nestboden, von wo es die Jungen dann selbstständig aufnehmen. An heißen Tagen bringen sie den Jungen sogar Wasser. In den nächsten drei Monaten müssen sie bis zu vier Kilogramm zulegen, bevor sie sich, getrennt von den Altvögeln, in ihre Winterquartiere aufmachen.
„Im Horst auf der Storchenschmiede waren drei Küken geschlüpft. Das Jüngste hat es leider nicht geschafft und war letzte Woche aus dem Nest verschwunden. Seine beiden Geschwister sind jedoch wohlauf und kräftig“, erklärt Lisa Hörig, kommissarische Leiterin der Storchenschmiede. Stehen können die rund vier Wochen alten Küken zwar noch nicht, aber sie bewegen sich bereits auf ihren Laufknochen durch das Nest und recken ihre Köpfe so weit über den Nestrand, dass sie für Besucher gut zu sehen sind. „Noch besser kann man die Kleinen aber über einen Monitor in der Ausstellung des Naturschutzzentrums beobachten“, empfiehlt die Biologin.
Insgesamt ist der Storchenbestand in Linum in den letzten Jahren leider rückläufig. Meister Adebar ist ein Verlierer der veränderten Landnutzung aber auch der Klimaerwärmung. Große Regenmengen führen zu Brutverlusten, zu große Trockenheit und der zunehmende Anbau von Mais und Raps raubt ihm seine Nahrungsgrundlage.
Neben der neuen Weißstorch-Ausstellung in der Schmiede, können Besucher*innen auch an Führungen und Exkursionen teilnehmen. Während der Sommerferien gibt es außerdem donnerstags und freitags ab 14:00 ein buntes Programm für Kinder. Die kleinen Naturforscher*innen (ab 5 Jahren) können spielerisch die Reiserouten der Störche erforschen, mit Naturmaterialien basteln, malen und vieles mehr. Das Programm ist kostenlos, die Storchenschmiede freut sich aber immer über Spenden.