Berlin bleibt beliebtes Wintervogelquartier
Zwischenergebnisse der "Stunde der Wintervögel"
Bundesweit wurden durchschnittlich 38 Vögel pro Garten gezählt. Somit bewegen wir uns auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Bei den Teilnehmer*innen deuten sich jedoch Rekordzahlen an. Über 96.000 Vogelfreunde haben bereits aus über 66.000 Gärten und Parks dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV ihre Beobachtungen gemeldet und dabei werden noch bis zum 15. Januar Meldungen entgegen genommen.
Wintervögel in Berlin - Wer hat den Schnabel vorn?
Allein in Berlin wurden in 2.053 Gärten 69.727 Vögel gezählt. 2.952 Berliner*innen haben bereits ihre Beobachtungen eingereicht. Auch dieses Jahr hat die Spreemetropole ihren Ruf als „Hauptstadt der Spatzen“ dabei verteidigen können. Der Haussperling ist mit 17.465 Individuen mit Abstand der meist gezählte Vogel, Platz zwei belegt bisher die Kohlmeise, gefolgt von Blaumeise und Amsel. Während die zwei Listenanführer sogar im Vergleich zum Vorjahr häufiger gesichtet wurden, wird bei der Blaumeise ein leichter Rückgang sichtbar. Die Amsel büßt in Berlin sogar 13 Prozent ein. Die Ursache ist schwer zu bestimmen. Die deutschlandweite Ausbreitung des Usutu-Erregers könnte eine Rolle spielen. Doch der Bestand ist nicht in Gefahr. Dafür ist die Reproduktionsrate der Amsel in Deutschland hoch genug.
Der NABU Berlin freut sich über die wachsenden Teilnehmerzahlen und auch das große mediale Interesse an der Aktion. Je mehr Berliner*innen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse. Die große Resonanz zeigt uns, dass die Berliner*innen und Berliner großen Spaß haben, Vögel zu beobachten. Wir hoffen, dass an der Beobachtung auch die Menschen in einer Großstadt wie Berlin ihre Umgebung als Lebensraum begreifen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Artenvielfalt wächst. Unsere Arbeit ist also nicht umsonst.
Auch bundesweit hat der beliebte „Spatz“ den Schnabel vorn und ist mit im Schnitt 6 Exemplaren pro Garten wieder der am häufigsten gemeldete Vogel, gefolgt von Kohlmeise und Feldsperling. Wer in seinem Garten dieses Jahr weniger Vögel beobachtet hat, muss übrigens nicht besorgt sein. Der bisher milde Winter kann Ursache dafür sein, dass weniger Wintervögel aus dem Norden und Osten zu uns kommen. Außerdem finden viele Waldvögel auch außerhalb von Garten und Balkon genug zu fressen und suchen deshalb seltener Futterstellen auf. Gleichzeitig sind mehr Ringeltauben, Heckenbraunellen und Rotkehlchen wegen der milden Temperaturen in Deutschland geblieben.
Noch bis zum 15. Januar werden die Zählergebnisse vom Wochenende entgegen genommen. Außerdem findet bis zum 11. Januar noch die „Schulstunde der Wintervögel“ statt. Die Endauswertung der Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ ist für Ende Januar geplant.