Gut rüberkommen
Amphibienschutzzaun am Körnerteich steht
Der Körnerteich in Mahlsdorf liegt in einer malerischen Wohnsiedlung mit hübschen Kopfsteinpflasterstraßen. Erdkröten passen hier gut ins Bild. Doch leider liegt hier auch eine verkehrsreiche Straße mit einer Busverbindung im 10-Minuten-Takt zwischen dem Winterquartier und dem Laichgewässer der Amphibien.
Der Tod hat vier Reifen und zwei Nummernschilder, wenn das Krötenteam des NABU Berlin nicht den 280 Meter langen Zaun aufgebaut hätte. Der Amphibienzaun schützt schon bald alle Erdkröten und andere bodengebundenen Arten vor dem Straßentod. Denn in absehbarer Zeit ist es wieder so weit. Wie in jedem Frühjahr erwachen Frösche und Kröten aus der Winterstarre und begeben sich auf Wanderschaft – häufig an ihren Geburtsort, in diesem Fall an den Körnerteich in Mahlsdorf.
Kein Zaun für Anfänger
Einen mobilen Schutzzaun aufzubauen ist ein wirklicher Kraftakt. Zunächst werden Furchen mit dem Spaten gezogen. Der untere Teil der Plane wird in die Vertiefung eingegraben, der oberer mit Stangen gespannt. Die Arbeit erfordert ein gewisses Maß an Disziplin und sorgfältiger Grabtechnik, soll der Zaun kleinere Erschütterungen aushalten können.
Enttäuschte Gesichter gab es bei den jüngeren Zaunbauern. Leider gab es keine Erdkröten zu sehen, denn die kommen erst wenn die Nächte wärmer und feuchter werden. Die Artenschutzexpertin des NABU Berlin, Dr. Mirjam Nadjafzadeh, war hingegen erleichtert, noch vor der großen Wandersaison den Zaun aufgestellt zu haben. In guten Jahren kamen hier schon rund 800 Erdkröten „sicher rüber“.
Steht der Zaun, können in regelmäßigen Abständen auch die Fangeimer in den Boden eingegraben werden. Der Plan: Die Tiere können nicht so hoch hüpfen und bewegen sich so lange am Zaun entlang, bis sie in einen dieser Eimer fallen.
Shuttle-Service
Diese werden regelmäßig von Ehrenamtlichen und der engagierten Nachbarschaft kontrolliert und auf der anderen Straßenseite am Laichgewässer wieder ausgesetzt. Mit diesem Shuttle-Service gelangen die Tiere sicher in ihr Laichgewässer.
Der NABU Berlin bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern und dem engagierten Mitarbeiter der Stiftung Naturschutz Berlin für die tatkräftige Mithilfe!