Vogelfütterung: So geht’s richtig
Über Vogelfutter, Häuschen und das richtige Timing
Berlin, 21. November 2024 – Wir Menschen können uns vor dem Berliner Einheitsgrau der letzten Wochen auf die Couch flüchten. Doch unsere Stadtvögel müssen bei Wind und Wetter draußen ausharren. So mancher Vogelfreund möchte den Tieren mit einer großen Ladung Vogelfutter helfen, aber ist das sinnvoll und was ist dabei zu beachten? Der NABU Berlin beantwortet die wichtigsten Fragen zur Vogelfütterung.
Natürliches Vogelfutter an Sträuchern oder im Laub fördern
Das Füttern von Vögeln ist eine tolle Möglichkeit, die Vogelwelt hautnah zu erleben - auch für kleine Vogelfreund*innen. Doch eines ist klar: Vogelfütterung kann niemals die Menge und Qualität der natürlichen Ressourcen ersetzen. Das beste Futter finden Vögel immer noch in der Natur. Insekten, Würmer, Beeren und Sämereien finden Rotkehlchen, Spatz und Co. an stehen gelassenen Pflanzenstängeln, in Laub- oder Totholzhaufen, an Beerensträuchern oder in wilden Ecken. Je vielfältiger das Angebot im Stadtpark, im Garten oder auf dem Balkon, desto mehr Vögel können davon profitieren! Tatsächlich nutzen etwa 10 bis 15 häufige Arten das zusätzliche Futterbuffet, und das sind in der Regel keine gefährdeten Arten.
Von November bis Ende Februar Sonnenblumenkerne servieren
Wer füttern möchte, sollte dies tun, wenn es richtig kalt ist und Frost und Schnee die natürliche Nahrungssuche erschweren. Denn dann sind Sträucher zurückgeschnitten und Wiesen gemäht, und die Vögel sparen Energie, wenn sie gefüttert werden. Klassischerweise ist die Futterstelle etwa von November bis Ende Februar geöffnet. Dabei sind Sonnenblumenkerne ein gutes Grundnahrungsmittel und bei vielen Vogelarten beliebt. Weitere Produkte für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Meisen sind Mischungen mit Sämereien wie Hanfsaat oder Erdnüssen. Bei Weichfutterfressern wie Amsel oder Rotkehlchen stehen dagegen Äpfel, Rosinen und Haferflocken hoch im Kurs. Meisen oder Spechte freuen sich zudem über Körner-Fett-Mischungen wie in Meisenknödeln. Die Meisenknödel aber bitte direkt in einer speziellen Halterung aus Metall statt in einem Plastiknetz anbieten - das spart Plastik und die Tiere können sich nicht darin verheddern.
Auf gutes Vogelfutter achten
Vogelfutter lässt sich auch ganz einfach aus Getreidekörnern und -flocken, aufgeschnittenen Apfelhälften oder Rosinen herstellen. Wer das Vogelfutter nicht im Fachhandel, sondern im Baumarkt oder Gartencenter kauft, sollte möglichst „Bio“ und regional einkaufen. Außerdem sollten die Körner frei von Ambrosia sein. Hochwertiges Futter bietet einen guten Nährwert, der den Bedürfnissen der Wildvögel entspricht. Genau wie wir Menschen brauchen auch Vögel eine breite Palette an Nährstoffen, wie z.B. Vitamine, Fette oder Eiweiße.
Im Silo bleibt das Futter sauber
Bei der Fütterung muss unbedingt auf Hygiene geachtet werden, sonst können sich Keime ausbreiten, die den Vögeln nicht helfen, sondern sie gefährden. Ein klassisches Vogelhäuschen wird regelmäßig gereinigt: täglich mit dem Besen von Futter- und Kotresten befreien und alle ein bis zwei Wochen mit heißem Wasser auswaschen. Eine saubere Sache ist ein Silofutterhäuschen. Die Körner sind besser vor Kot, Wind und Wetter geschützt. Den Futterspender für Katzen unzugänglich in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern als Rückzugsmöglichkeit aufhängen. Am besten wettergeschützt unter einem Dach mit ausreichendem Abstand zu Fensterscheiben, damit diese nicht zur Todesfalle werden. Um zu verhindern, dass sich Futter und Kot unter dem Futterspender ansammeln, sollte der Standort von Zeit zu Zeit gewechselt werden.
Text: Janna Einöder, 21.11.2024
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