Wertvolle Naturoasen langfristig absichern
Schockierende Entwicklung zum alten Emmaus-Kirchhof
Berlin, 19.09.2023 – Wir kritisieren die Entscheidung des Senats, den mittlerweile als Wald deklarierten alten Emmaus-Kirchhof in Neukölln zu bebauen. Im Doppelhaushalt 2024/2025 hatte der Senat kürzlich erst zusätzliche Mittel von jährlich 1,3 Millionen Euro für den Evangelischen Friedhofsverband Berlin gebilligt, mit denen die Unterhaltung von Friedhofsflächen als Teil des öffentlichen Grüns unterstützt werden. Diesen Widerspruch zwischen Schutz und Bebauung wertvoller Friedhofsflächen kann der NABU Berlin nicht nachvollziehen.
Das Durchdrücken der Bebauung am alten Emmaus-Kirchhof ist ein Skandal. Sowohl Anwohner*innen als auch der Bezirk sprechen sich gegen die Bebauung aus. Ein so dicht besiedelten Bezirk wie Neukölln, benötigt dringend Stadtgrün! Dabei haben wir uns gerade erst über die Finanzspritze aus dem Haushalt gefreut, die es dem Evangelischen Friedhofsverband ermöglichen soll, ökologisch wertvolle, aber aus der Nutzung genommene Friedhofsflächen nicht mehr als Bauland zu verkaufen, sondern als Teil des öffentlichen Grüns zu sichern. Damit Friedhöfe uns weiter als Ort der Ruhe und Erholung, aber auch der städtischen Biodiversität und für den Klimaschutz erhalten bleiben, brauchen wir langfristige Lösungen und keine Hauruck-Entscheidungen.
Text: Janna Einöder, 19.09.2023