Das Ergebnis der „Stunde der Gartenvögel“ 2023 ist da
Deutliche Rückgänge bei Mauerseglern und Mehlschwalben / Hausbesitzer*innen können helfen
Berlin, 31. Mai 2023 – Mehlschwalbe und Mauersegler stürzen ab: Das Endergebnis der 19. „Stunde der Gartenvögel“ untermauert die bereits veröffentlichten Zwischenergebnisse des Zählwochenendes. Wir sehen jetzt sehr deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst weitergeht, berichtet NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zu den gemeldeten Zahlen. Mauersegler wurden um 37 Prozent weniger gemeldet als im Vorjahr, Mehlschwalben haben ein Minus von 22 Prozent. Diese Arten brauchen dringend Hilfe, zum Beispiel in Form von Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Sanierung von Gebäuden. Denn bei den Gebäudebrütern herrscht große Wohnungsnot.
Schwalben willkommen heißen
Hausbesitzer*innen können auch helfen, indem sie beispielsweise Schwalben willkommen heißen und ihnen Nistmöglichkeiten bieten. Dafür können sie mit der NABU-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet werden.
Besser sehen die Zahlen bei den Meisen- und Finkenarten aus. Sie wurden deutlich häufiger am diesjährigen Zählwochenende gesichtet als 2022. Grund dafür könnte das vergangene Mastjahr sein. Es gab im Winter eine Große Fülle an Baumfrüchten. Durch die guten Bedingungen haben vermutlich mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt. Dennoch scheinen einige Finkenarten, wie der Grünfink, im mehrjährigen Trend leicht abzunehmen.
Das Zählwochenende fällt mitten in die Brutzeit und Jungenaufzucht der meisten Arten. Dadurch wurden nicht nur die fleißigen Eltern gezählt, die emsig nach Nahrung suchen, sondern auch der eine oder andere Jungvogel. Manchmal sitzen die Jungen scheinbar hilflos im Geäst oder am Boden. Sie sind allerdings meistens nicht aus dem Nest gefallen, wie häufig fälschlich angenommen wird. Der flügge Nachwuchs braucht unsere Hilfe oft gar nicht. Daher gilt in den meisten Fällen: auf Abstand bleiben und nur beobachten. Wann man wirklich einschreiten sollte und wen man um Hilfe bittet, kann hier nachgelesen werden.
Insgesamt haben sich deutschlandweit fast 59.000 Menschen an der „Stunde der Gartenvögel“ beteiligt und rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks gemeldet.
Und wie sah es in Berlin aus?
In Berlin wurden in 1.195 Gärten 35.056 Vögel gezählt. 1.787 Vogelfreund*innen haben dort ihre Beobachtungen gemeldet. Auch dieses Jahr gewinnt der Haussperling das Rennen und hat mit mehr als 7.000 Meldungen den Schnabel vorn. Es folgen Star (rund 4.000) und Mauersegler (rund 2.500).
Wir zeichnen schwalbenfreundliche Hausbesitzer*innen und ihre Immobilie mit einer Plakette aus. Bewerben können sich Hausbesitzer*innen, die die wendigen Flugkünstler dulden und fördern. Mehr →
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