Gutes Jahr für den Wappenvogel des NABU

Wieder mehr Jungstörche in Berlin

Seit 2008 gab es nicht mehr so viele Jungstörche in Berlin wie in diesem Jahr, die ihren Altvögeln hungrig die Schnäbel entgegenstrecken. Acht Jungstörche befinden sich in den drei Berliner Nestern. Je drei Jungvögel in den Nestern Falkenberg und Malchow im Bezirk Lichtenberg sowie Blankenfelde in Pankow. Wenn alle Jungvögel erfolgreich ausfliegen, sind die 2,7 Jungvögel pro Nest ausreichend, um den Brutbestand zu erhalten. Rein rechnerisch werden 2,6 Jungvögel pro Brutpaar benötigt, um einen gleichbleibenden Brutbestand zu halten. Dieser Wert berücksichtigt die zwei Altvögel und die vor allem das erste Lebensjahr nicht überlebenden Störche. Das Gros der Störche schreitet mit drei bis fünf Jahren das erste Mal zur Brut. Im Durchschnitt können Störche neun Jahre alt werden. Durch die wissenschaftliche Vogelberingung wurde im Freiland ein Höchstalter von 33, in Gefangenschaft sogar von 48 Jahren festgestellt.

In den letzten Tagen haben alle Lichtenberger Jungstörche einen Vogelwartenring mit der Hoffnung bekommen, um ihren Lebensweg verfolgen zu können. Wegen der Höhe und der Strahlung der Mobilfunkantennen können die Blankenfelder Jungstörche leider keinen Vogelwartenring bekommen.

Im vergangenen Jahr wurde nur ein Jungstorch in Malchow flügge.

Ein wesentlicher Grund für das, zumindest in Berlin, erfolgreiche Storchenjahr sind sicher die umfangreichen Niederschläge seit dem Herbst 2023. Dadurch haben sich wieder Gewässer gefüllt, es sind vernässte Flächen entstanden, die den Störchen eine günstige Nahrungsgrundlage ermöglichen. Feuchte und weiche Böden bieten deutlich mehr Nahrung als die trockenen und harten Böden in den Hitzesommern.

Den Brutbestand des Weißstorchs in Deutschland fasst die NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchenschutz zusammen: Bis auf Berlin erlebten im Jahr 2023 alle Bundesländer im Vergleich zum Vorjahr Storchenzuwachs.

Text: Jens Scharon, Sprecher der Bezirksgruppe Lichtenberg, Juni 2024

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