Mehr Platz für Zauneidechsen und neue Koppeln
Neuigkeiten vom Biesenhorster Sand
Auf der in der Vergangenheit vorwiegend von einem Hundeverein genutzten Fläche werden Neophyten, vor allem Eschenblättriger Ahorn, entfernt, um offene Rasenflächen mit Saumbereichen entlang der verbleibenden Gehölzbestände zu entwickeln. Diese sollen die Ansiedlung von weiteren Zauneidechsen ermöglichen, die unter anderem aus angrenzenden Baugebieten umgesetzt werden müssen.
Neben den Saumbereichen werden auf der Fläche Strukturen zur Ansiedlung von Eidechsen angelegt. Dazu werden kleine Bereiche, bis in eine Tiefe von ca. 60 cm ausgehoben und mit anfallendem Starkholzmaterial und mineralischen Sand aufgefüllt. Während der Fällarbeiten wurde darauf geachtet, dass neben verschiedenen heimischen und standortgerechten Baumarten vor allem Rosen erhalten und durch die Pflege zukünftig gefördert werden. In den nächsten Wochen werden dann zwei weitere Koppeln angelegt, so dass ab der Weidesaison 2020 insgesamt sieben Koppeln zur Verfügung stehen.
Die Bezirksgruppe Lichtenberg hofft, dass damit die Attraktivität des Biesenhorster Sandes weiter aufgewertet wird und neben der Zauneidechse die Anzahl der Blütenpflanzen und daran gebundene Insekten ebenfalls gefördert werden. Auch wurden kleine, in den letzten Jahren zugewachsene Trockenrasenbereiche von Gehölzaufwuchs befreit.
Auch wenn diese über Wohnbebauung in angrenzenden Bereichen finanzierten Pflegemaßnahmen dem Biesenhorster Sand zugutekommen, sind wir uns durchaus bewusst, dass Natur- und Artenschutz nicht nur durch Pflege und Verdichtung auf gesicherten Flächen erfolgen kann, sondern dass der Erhalt weiterer Naturräume und deren Vernetzung in Berlin notwendig sind.
Wir hoffen, dass diese Maßnahmen von der Bevölkerung ebenso gut angenommen werden wie die fünf seit 2015 bestehenden Koppeln. Die neuen Koppeln werden im Norden und Osten von einer Mauer, einem Relikt der militärischen Nutzung bis 1994, eingefasst. Diese werden gerne von Sprayern genutzt.
Durch den Einsatz von Technik sehen Teilbereiche der neuen Koppelflächen gerade nicht so aus, wie man sich ein zukünftiges Naturschutzgebiet vorstellt. Spätestens im Sommer 2020 ist „Gras darüber gewachsen“ und die neuen Koppeln zeigen sich den Besuchern des Biesenhorster Sandes, wie die bereits vorhandenen Weideflächen. Ab Ende April kommen dann auch wieder die Schafe und Ziegen aus ihren „Winterquartieren“ nach Lichtenberg.
Gerade läuft die öffentliche Auslegung der Unterlagen zur Ausweisung von Teilen des Biesenhorster Sandes als Naturschutzgebiet. Jetzt hoffen alle, die sich in der Vergangenheit für die Pflege und den Schutz eingesetzt haben, dass bald an den Zugängen das Naturschutzschild anzutreffen ist. Dann haben wir unser vor zwanzig Jahren angestrebtes Ziel erreicht.
Jens Scharon