Insektenexkursion der Bezirksgruppe Lichtenberg auf dem Biesenhorster Sand
Berlin, 24.07.19 - Bienenwolf, Ameisensackkäfer, Knöterich-Purpurspanner, Gallische Feldwespe u. v. a. Insekten standen während des Julitreffens der Bezirksgruppe Lichtenberg im Mittelpunkt. Und so freuten wir uns, dass unserer Einladung die Entomologen Alessandro Kormannshaus (Schmetterlinge) und Frederik Rothe (Hautflügler) folgten und uns in die Artenvielfalt ihrer Artengruppen einführten.
Bei den meisten Arten ist es schon eine Herausforderung, die Gattung zu erkennen. Gerade bei den kleinen Hautflüglern, wie Schlürf-, Furchen- und Pelzbiene oder Wegwespe. Lohnend waren die in großen Beständen auf dem Biesenhorster Sand blühenden Rispen-Flockenblumen. Hier waren es vor allem die vielen Hummeln zu beobachten. Ob die Steinhummel mit ihren rotbraunen Körperende oder die ein weißes Körperende aufweisenden Erd- und Gartenhummeln.
Aber auch bekannte Schmetterlinge, wie der in diesem Jahr häufig zu beobachtende Distelfalter oder das Große Ochsenauge, das Schachbrett und verschiedene Weißlinge sowie der in eine andere Gattung gehörende Reseda-Weißling, wechselten zwischen den Blüten. Zudem gab es kleine Tagfalter, wie den farbenprächtigen Sonnenröschen-Bläuling und der in Berlin seltene, möglicherweise nur auf dem Biesenhorster Sand vorkommende, Komma-Dickkopffalter wurden uns vorgestellt.
Dass Entomologen vorwiegend mit einem Kescher die Arten zur Bestimmung fangen, ist bekannt. Neu für viele von uns war das Anlocken spezieller Arten mit Lockstoffen. „Wenn nach drei Minuten keine der gewünschten Arten an dem Gefäß mit dem Lockstoff ist, kann man weiterziehen“ vermittelt uns Alessandro. Aber irgendwann klappt es doch. Einer der gewünschten Glasflügler, ein Sauerampfer-Glasflügler, interessiert sich für den Lockstoff. Auch, wenn sich die meisten von uns nur die wenigsten der vorgestellten Arten merken können, war es doch motivierend die sonst unbeachtete Artenvielfalt bewusst kennenzulernen.
Und während der Wanderung konnten zwei Zielarten des Berliner Florenschutzes blühend angetroffen werden. Das Eisenkraut und das Tataren-Leimkraut. Beide Arten blühen an mehreren Stellen am Wegesrand. Gerade wenn die Koppeln abgefressen sind, kommt vor allem den Blütenpflanzen entlang des Wegrandes eine große Bedeutung für Insekten zu. Hierin besteht die große Herausforderung, eine angemessene Beweidung zu steuern und das in Zeiten immer geringerer Niederschläge.
Am Ende waren sich alle einige, die Arbeit der
letzten Jahre hat sich gelohnt, und alle gingen mit
dem guten Gefühl nach Hause, etwas Praktisches
für den Schutz der Insekten geleistet zu haben.
Gerade in einer Zeit, in der das Thema
Insektensterben in aller Munde ist.
Text: Jens Scharon