Schafauftrieb im Biesenhorster Sand
Beginn der neunten Beweidungssaison
Über siebzig Interessenten warteten bei bedecktem Himmel und Nieselregen auf die Ankunft der ersten Weidetiere im NSG Biesenhorster Sand. Am Sonntag, den 16. April, war es dann soweit, die ersten 20 Schafböcke und zwei Ziegen trafen ein.
Auf Grund des niederschlagsreichsten März seit zwanzig Jahren und den Niederschlägen in der ersten Aprilhälfte war bereits ausreichend Gras aufgewachsen, so dass die Tiere genügend Nahrung finden, um vor allem ihrer Naturschutzarbeit, der Offenhaltung der Grasfluren, nachgehen zu können.
Zunächst wurden die Weidetiere in ein kleines, eigens errichtetes Gatter gebracht. Hier konnte der Schäfer Björn Hagge den Interessenten die Rassen, deren Eigenschaften und Aufgaben im NSG vorstellen und Fragen beantworten.
Anschließend wurde bei allen Weidetieren, bevor sie auf die Weidefläche gelassen wurden, eine Klauenpflege durchgeführt.
Diese Tätigkeit wurde vom gelernten Schäfer Dietmar Stengel unterstützt, der bis zum Abtrieb der Tiere, erfahrungsgemäß Ende November/Anfang Dezember, täglich nach den Tieren schaut, deren Anzahl und Gesundheitszustand kontrolliert.
Ab der nächsten Woche werden durch die Senatsverwaltung für Umwelt alle weiteren Koppelzäune repariert, so dass bis Ende April eine zweite Herde, bestehend aus Mutterschafen, ihre praktische Naturschutzarbeit im NSG aufnehmen kann.
Auch wenn der NABU seit der Ausweisung des Biesenhorster Sandes als NSG kein Partner mehr bei der Beweidung ist bietet sich der Schafauftrieb als günstige Gelegenheit für die Öffentlichkeitsarbeit an, was die hohe Besucherzahl dokumentiert und viele motiviert, die Pflegeeinsätze des NABU im Gebiet zu unterstützen.
Text: Jens Scharon, Sprecher der Bezirksgruppe Lichtenberg