Heuschrecken, Käfer und Spinnen
So viele Insekten!
Karower Teiche, 07.09.2019. Wir trafen uns am Eingang zum NSG Karower Teiche in Französisch-Buchholz. Wir waren damit am Übergang vom Barnim zum Berliner Urstromtal, ganz früher mal waren es Moore, inzwischen sind davon – durch Entwässerung und Torfabbau (war Thema beim letzten Treffen) – nur Teiche übrig. Aber die sind sehr wertvoll für die Tier- und Pflanzenwelt. Wir gingen los, bewunderten eine Trauerweide und betraten einen schmalen Pfad. Und da blieben wir dann auch erst einmal hängen: Es gab an jeder Pflanze ein Insekt und die Kinder haben alle, aber auch wirklich alle gefunden und angeguckt! Wir fanden Blattkäfer, Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer, eine Baumwanze und Kreuzspinnen.
Als wir dann endlich mehrere 100 Meter weiter gekommen waren, ließen wir uns zur wohlverdienten Pause direkt neben der Weide, auf der wir hinter einem Zaun die Rinder sehen konnten, die dort helfen, die Freiflächen zu erhalten, nieder. Selbst dort ließen uns die Insekten nicht zur Ruhe kommen: Heuschrecken! Zwei saßen aufeinander, es fand gerade eine Begattung statt. Das kleinere Männchen sitzt dabei dem Weibchen auf und verhakt von unten seine Geschlechtsteile mit denen des Weibchens. Das war dann auch der Anlass, mal wieder über die verschiedenen Entwicklungsarten der Tiere zu sprechen.
Bei Säugetieren sieht der Nachwuchs schon aus wie das erwachsene Tier (oder der Mensch) selber, also einen Baby-Elefanten oder Baby-Löwen kann man schon erkennen, auch wenn sie natürlich noch Stupsnasen haben. Und bei Insekten? Hier findet eine vollständige Verwandlung statt! Unvorstellbar, was? Es gibt hierbei die vollständige und die unvollständige Verwandlung, dazu später mehr.
Da wir die ganze Zeit auch die Rinder im Blickfeld hatten, kamen wir wieder auf die Säugetiere zu sprechen: Sie bringen lebendige Junge zur Welt, die von der Mutter gesäugt werden. Dann fiel uns aber noch eine Tiergruppe ein, bei der eine unglaubliche Verwandlung stattfindet, die aber keine Insekten sind: die Amphibien! Die werden wir uns im kommenden Frühjahr wieder genau ansehen.
Wir freuten uns noch über Kletten und Weißdorn, besprachen dabei die einzelnen Pflanzenteile (Wurzel, Stamm oder Stängel, Blätter, Blüten, Früchte) und die Entwicklung von Pflanzen (auch hier wieder ein Kreislauf!) und wissen jetzt, woher der Ausdruck „Du hängst an mir wie eine Klette“ kommt…
Wir sahen einen hohlen Baum, der immer noch ausschlägt und fanden die Früchte des Ahorns, die man sich auf die Nase setzen kann. Auf dem Rückweg fanden wir noch etwas ganz Tolles (jedenfalls für uns, für das Tierchen eher nicht): Eine tote Spitzmaus! Die Spitzmäuse gehören allerdings gar nicht zu den Mäusen, welche Nagetiere sind, sondern sie sind Insektenfresser. Zu dieser Ordnung gehören die Familien Igel – Maulwürfe – Spitzmäuse.
Spitzmäuse sind klein, das auf dem Bild dürfte ein ausgewachsenes Exemplar sein. Die Augen sind sehr klein und fast verborgen. Sie jagen nach Gehör und Geruch. Und was sie mit den Fledermäusen verbindet: Sie haben die Fähigkeit zur Echoortung! Ungeklärt ist noch, ob diese zum Aufspüren der Beute verwendet wird.
Der Seeadler hat sich nicht gezeigt oder wir haben ihn jedenfalls nicht gesehen, aber immerhin konnten wir gleich am Anfang in der Ferne am Himmel zwei Greifvögel beobachten und diskutierten, woran man denn eigentlich erkennen konnte, dass es Greifvögel sind und nicht zum Beispiel, sagen wir mal: Papageien.
So ging ein spannender und ereignisreicher Ausflug zu Ende!
Text: Christine Kuhnert