Klimaschutz hautnah vor der Haustür
Aktiv gegen das Pflanzen- und Insektensterben
Bald 30 Freiwillige fanden sich heute am Dienstag, den 26. November 2019 um 11 Uhr am Glühwürmchengrund ein, um die exakt 972 Pflänzchen in den Boden zu bringen. Die Pflänzchen wurden auf 18 Paletten mit dem Auto gebracht, alle anderen Helfer kamen klimaschonend mit dem ÖPNV oder per Fahrrad. Die Projektpartner im Botanischen Garten Potsdam und dem Späth Arboretum hatten aus Saatgut von Wildsammlungen in den letzten Wochen die Pflänzchen herangezogen. Mit von der Partie sind die Heide-Nelke, das Berg-Sandknöpfchen, die Gewöhnliche Grasnelke, das Blaugrüne Schillergras, die Kartäuser-Nelke, der Raue Löwenzahn und die Golddistel.
Alle diese Arten sind wegen Überdüngung und Lebensraumzerstörung in Berlin vom Rückgang betroffen. Dabei sind gerade sie es, die auch längere Trockenperioden vertragen und somit gegen den Klimawandel gewappnet sind. So wurden hier gleich mehrere Ziele verfolgt, vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten wurden wiederangesiedelt, die Biodiversität der Fläche wurde erhöht, neuer Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten geschaffen und die Wiese für den nächsten heißen Sommer fit gemacht. Schön anzusehen ist sie dann auch noch.
Die betreffende Wiese liegt am Rand des Restmoores mit dem schönen Namen Glühwürmchengrund. Um das Moor und seine Bewohner besser zu schützen, entsteht ein Schutzgürtel rund um das Moor. Auf einer dieser Flächen soll der Trockenrasen entwickelt werden. Der Boden ist sehr sandig und daher ideal. Da sich durch die vorherige Nutzung als Gärten noch viele Nährstoffe im Boden befinden, wuchsen hier bisher konkurrenzstarke Pflanzen, wie die Kanadische Goldrute.
Heute haben wir also mit großem Elan viele kleine Pflanzinseln gerodet und die Pflänzchen in Fünfer- oder Zehnergruppen ausgebracht. Das ging Hand in Hand, einige Leute huben mit dem Spaten die Pflanzinseln aus während andere anschließend darin die Jungpflanzen verteilten. Bei der Arbeit in der Natur kann einem auch das graue Novemberwetter nichts anhaben. Für Heißgetränke, Obst und Kekse war dank der Projektgruppe Urbanität & Vielfalt auch gesorgt. Durch die Arbeit und angeregte Gespräche durchgewärmt, hatten alle viel Spaß und gute Laune.
Wer in seinem eigenen Garten oder auf dem Balkon selten gewordene Pflanzen hegen und pflegen möchte, kann sich gerne bei der Projektgruppe Urbanität & Vielfalt oder "U&V" anmelden: www.UundV.de
Wir freuen uns über jeden Freiwilligen. Wer auch mit dabei sein möchte, bitte unter melden:
blaube@nabu-berlin.de. Die Anschaffung der Gartengeräte für diese Einsätze unter Leitung von Frau Britta Laube wurden gefördert durch die Stiftung Naturschutz Berlin.
Text: Britta Laube