Schaugarten in Staaken gewinnt IKEA-Preis
Ina Hünich von der NABU-Gruppe Spandau verwandelte ein trostloses Stück Erde in eine Wildbienenwiese
Gärten, Gartenberatungen und Workshops: Im Rahmen des Wettbewerbs für naturnahes Gärtnern wurdendeutschlandweit 32 Modellgärten und Gartenprojekte durch IKEA mit einem Preis ausgezeichnet.
Einer dieser Preise ging an die NABU-Gruppe Spandau für den Schaugarten in Staaken, der von Ina Hünich ins Leben gerufen wurde. Mitten in der Wohnsiedlung in der Staakener Südekumzeile, Ecke Haberlandweg, ist durch ihre Hand ein Domizil für Wildbienen entstanden. Auf einer brachliegenden ehemaligen "Rasenfläche", welche durch regelmäßige Mäharbeiten mit schwerem Gerät so verdichtet wurde, dass nur noch wenige Pflanzen ein Dasein fanden, hat Ina einen neuen Flugplatz für unsere bedrohten Bienen und Insekten gebaut.
Anschauen kann man sich das auf der Seite www.wildbienenberlin.de.
Die Fläche wurde vor allem von Hunden frequentiert und glich eher einer trostlosen Müllhalde. Schnell entstand die Idee, hier ein kleines Biotop zu erschaffen. An dieser Stelle sollen sich nicht nur Menschen und Insekten erfreuen, sondern gleichzeitig soll über das Thema „Naturnahe Gärten“ aufmerksam gemacht werden. Es wurde eine Blumenwiese mit Pflanzen geschaffen, deren Blühfolge die Insekten regelmäßig mit Pollen und Nektar versorgt. Am Rande der Wiese gibt es einen Lehrpfad, wo die Nachbarn etwas über Wildpflanzen, Vögel und Wildbienen erfahren können. Auf der Infotafel gibt es Umwelt- und Spartipps, Infos zum Projekt und wichtige Telefonnummern zum Tierschutz.
Vor kurzem hat Ina Hünich angefangen, ein Wildbienenhotel zu bauen, damit die neuen Bewohner schnell eine Unterkunft finden und nisten können. Das Befüllen dauert aber noch, da es bestimmter Materialien bedarf und insgesamt eine kleine Wissenschaft für sich darstellt. Auf der kleineren Fläche, Ecke Haberlandweg, hat sie einen kleinen "Kindergarten" angelegt, in dem Kinder an das Pflanzen, Aussäen und Ernten herangeführt werden sollen. Hier werden immer noch ein paar pädagogisch geschulte Leute gebraucht, die die Kinder anleiten.
Kurzum, Ina Hünich hat in Staaken ein Pionierprojekt gestartet, das sich nicht nur auf den Rest von Berlin übertragen lässt. Es kann überall angewandt und von jedem nachgemacht werden, der Lust dazu hat und einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten möchte. Allerdings sollte sich jeder auch vorher genau informieren, welche Pflanzen sinnvoll sind. Nicht alle Pflanzen sind für eine Insektentankstelle geeignet. Dazu gibt es auf unseren Seiten sehr viele Tipps, die unbedingt gelesen werden sollten. Wie es mit dem Projekt weitergeht, erfahrt ihr in Inas Tagebuch!
Text: Ina Hünich, Britta Laube
Bilder: Ina Hünich