Käferexkursion im Spandauer Forst
Heißeste Exkursion des Jahres
Unter dieser fachmännischen Führung streifte die Runde durch den Wald und suchte an lebenden und unter toten Eichen nach den Larven des Hirschkäfers, die vorwiegend im Wurzelbereich der Eichen lebe. Ein guter Hinweis sind Buddelspuren der Wildschweine, so berichtete Herr Esser.
Auf der Exkursion begegnete der Gruppe der Gelbbindige Schwarzkäfer (Diaperis boleti), der im Baumpilz einer abgestorbenen Birke haust. Er wird wegen seines auffälligen Geruchs auch Ostzonen-Déjà-vu-Käfer genannt. Unter Totholzhaufen entdeckten die Teilnehmer den Echten Schulterläufer (Pterostichus oblongopunctatus). Er macht seinem Namen als Laufkäfer alle Ehre und versuchte schnell wieder in Deckung zu kommen, so dass dem Fotograf, Björn Stysch, keine Gelegenheit blieb, ihn abzulichten.
Bei der Inspektion der Eichenstämme sah man auch die Gemeine Eichenschrecke, die sich eigentlich gern in der groben Rinde versteckt hielt. Jedoch vollkommen unbemerkt reiste ein Exemplar unter dem Hemd eines Teilnehmers als Blinder Passagier mit durch den Spandauer Forst. Weitere Waldbewohner sind die Kurzflügler, von denen es kleine und große Arten gibt.
Gut versteckt unterm Altholz, fand Jens Esser, die größte Kurzflüglerart Mitteleuropas, den 3 cm großen Schwarzen Moderkäfer (Ocypus olens), der sich als sehr wehrhaft entpuppte. Sehr hübsch anzusehen war der Rothalsbock (Corymbia rubra), noch bekannt unter dem Namen Gemeiner Bockkäfer. Er ist auf Lichtungen mit Dolden- und Korbblütlern anzutreffen, jedoch auch auf toten Baumstümpfen von Nadelholz.
Es war leider kein großer Käfer-Sichtungs-Erfolg an diesem Tag, doch es gab jede Menge weitere interessante Insekten zu entdecken, unter anderem eine Vielfalt von Wanzenarten. Sie können nicht nur rund oder oval, sondern auch rhombisch sein. Fazit der lehrreichen Entdeckerexkursion war, wie eigentlich immer, es hat allen Spaß gemacht die heimische Fauna und Flora näher kennenzulernen.