Die Kornelkirsche
(Cornus mas)
Gelb ist die Farbe des Frühlings, und in den meisten Gärten heißt das: Jetzt schlägt die Stunde der Osterglocken und Forsythien. Insekten haben da leider das Nachsehen, denn die handelsüblichen Forsythien sind sterile Kreuzungen, die weder Nektar, Pollen noch Samen bilden. Ganz anders die heimische Kornelkirsche: Sie blüht sogar noch ein wenig früher als die Forsythie, strahlt ebenso sonnengelb, bietet Wildbienen und Hummeln jedoch ein reichhaltiges Buffet.
Und während die Forsythie nach der Blüte ziemlich mau aussieht, legt die Kornelkirsche im Herbst noch einmal nach und schmückt sich mit buntem Herbstlaub und knallroten, ovalen Früchten. Die essbaren „Kirschen“ sind bei Vögeln heiß begehrt, so dass man sich beeilen muss, ihnen zuvorzukommen. Sie schmecken unter anderem Kernbeißer, Dompfaff, Kleiber und Eichelhäher. Vor allem in Süd- und Osteuropa hat ihre Verwertung als Marmelade, Kompott, Gelee oder Obstbrand eine lange Tradition.
Verbreitung und Herkunft
Aus diesen Regionen stammt die Kornelkirsche denn auch. In Deutschland kommt sie nur im Süden vor, ist in der Berliner Region also nicht heimisch. Deshalb sollte man sie bei uns nicht in der freien Landschaft pflanzen. In städtischen Parks und Gärten ist der wärmeliebende Strauch, der auch etwas Trockenheit verträgt, jedoch eine gute Wahl – gerade in Hinblick auf den Klimawandel.
Verwendung und Standort
Wer es auf die Früchte abgesehen hat, findet im Handel eine Reihe von Sorten, die sich durch größere Früchte als die Wildform auszeichnen.
Mit den echten Kirschen aus der Gattung Prunus ist die Kornelkirsche übrigens nicht näher verwandt. Sie gehört vielmehr zu den Hartriegeln, und ihr nächster mitteleuropäischer Verwandter ist der Blutrote Hartriegel (Cornus sanguinea), ein ebenfalls sehr empfehlenswerter Strauch für etwas feuchtere Böden.
Der Name Hartriegel weist auf die Qualität des Holzes hin, aus dem man wegen seiner Härte früher Werkzeuggriffe, Radspeichen, Spazierstöcke, in noch fernerer Vergangenheit auch Schäfte für Speere und Lanzen fertigte.
Die Vitamin C- und gerbstoffreichen Früchte der Kornelkirsche kamen früher auch als Heilmittel zum Einsatz.
Im Garten mag die Kornelkirsche einen sonnigen Platz. Sehr schön lässt sie sich mit Frühblühern wie Krokussen oder Blaustern unterpflanzen. Sie wächst ziemlich langsam, kann sich aber nach Jahrzehnten zu einem kleinen, malerischen Baum entwickeln. Selten wird sie jedoch höher als acht Meter, meist erreicht sie lediglich vier bis fünf Meter.
Unser Fazit: Knallgelber Muntermacher für trübe Tage. Erfreut das Auge, die Tierwelt und den Gaumen. Passt auch in kleine Gärten, sofern genug Sonne hineinscheint.