Jakobskreuzkraut
Giftiger Insektenmagnet
Wie kleine Miniatursonnen wiegen sich die Blütenköpfe des Jakobskreuzkrauts (Senecio jacobaea) im Wind. Doch dieses hübsche Pflänzchen sogt immer wieder für Schlagzeilen ob seiner Giftigkeit – vor allem für Nutztiere. Auch sollen die giftigen Pyrrolizidinalkaloide schon in Honig nachgewiesen worden sein, weil Bienen mit dem Pollen dieser Blüten die Waben verseucht hätten. Wir sagen: Keine Panik und einfach den Anblick genießen! In den Salat gehört dieser Vertreter der Korbblütler zwar nicht, aber wer diese heimische Wildpflanze im Garten wachsen lässt, kann sich über ganz farbenprächtige Besucher freuen.
Vorkommen und Verbreitung
Das Jakobskreuzkraut wächst an Feldrändern, auf Wiesen, Brachflächen, Bahndämme und Magerrasen. Seine Bodenansprüche sind nicht besonders groß. Der Berliner Sandboden ist für das Wildkraut ideal. Zum Keimen benötigen sie offene Bodenstellen - die lichtbedürftigen Jungpflanzen vertragen kein Überwachsen durch andere Pflanzen.
Das Jakobskreuzkraut Senecio jacobaea, auch als Jakobsgreiskraut bezeichnet, ist in der Regel zweijährig, d.h. nach der Blüte im zweiten Lebensjahr stirbt die Pflanze ab. Wie viele seiner Verwandten aus der Familie der Korbblütler produziert sie Tausende von Samen. Mit Hilfe eines Schirms aus feinen Haaren lassen sie sich vom Wind verdriften.
Jakobskrautbär und andere farbenprächtige Spezialisten
Vielen Insektenarten haben sich auf das im Juli blühende Jakobskreuzkraut spezialisiert. Ihnen dient es als Futterpflanze.
Vor allem die hübschen, auffälligen Raupen des Jakobskrautbären oder Blutbären, wie er auch genannt wird, ernähren sich ausschließlich von Geißkräutern. Durch die Aufnahme der giftigen Pflanzenteile werden sie selbst giftig und für Vögel und andere Fressfeinde ungenießbar.
Giftigkeit
Für Weidetiere ist die Pflanze eigentlich ungefährlich, weil sie sie wegen ihres bitteren Geschmackes gar nicht fressen. Gefährlich kann es werden, wenn das Kraut ins Heu gelangt und bei der Aufnahme Leberschäden verursachen kann. Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nagetiere sind resistent gegen das Gift. Der Eintrag von Pyrrolizidinalkaloiden in den Honig und Null-Toleranzen des Giftes werden immer wieder diskutiert. Gesetzgebungen gibt es jedoch nicht.