Die Gewöhnliche Grasnelke
Standort Trockenrasen in Bedrängnis
Die gewöhnliche Grasnelken (Armeria maritima subsp. elongata kurz: Armeria elongata) gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae), nicht aber zu den Nelken. Weltweit gibt es von 50 Grasnelkenarten. In Europa kommt sie vom östlichen Frankreich bis ins Balitkum und Südskandinavien vor. Sie fehlt hingegen in Griechenland und auf der iberischen Halbinsel.
Aussehen und Eigenschaften
Grasnelken sind mehrjährige krautige Pflanzen mit Pfahlwurzeln. Die schmalen länglichen Laubblätter bilden am Grund eine Rosette. Daraus wächst ein blattloser unverzweigter Stengel, der bis 50 cm hoch wird. Die Pflanzen haben endständige halbkugelartige Gesamtblütenstände, die aus Teilblütenständen bestehen. Sie blühen rosa bis purpurn mit zwittrigen und fünfzähligen Blüten in doppelter Blütenhülle. Blütezeit ist von Mai bis November.
Nektarquelle für Bestäuber
Die Gewöhnliche Grasnelke bietet Bienen, Hummeln und Schmetterlingen viel Nektar und ist somit bei ihnen sehr beliebt. Aus den Blüten entwickeln sich trockene Früchte, die nur einen Samen enthalten. Sie werden als Kletten von Tieren oder durch den Wind verbreitet. Früher wurde die auch Sandgrasnelke genannte Pflanze in der Naturheilkunde gegen Epilepsie eingesetzt. Heute findet sie noch als Mittel zur Entwässerung Gebrauch.
Die Grasnelke in Berlin
Die Armeria elongata bevorzugt trockene nährstoffarme Böden auf Wiesen, in Säumen und an Wald- und Straßenrändern.
Sie ist eine Zielart des Berliner Florenschutzes und des Biotopverbunds und steht für die insgesamt bedrohte Lebensgemeinschaft der Trockenrasen. In Berlin findet man sie zum Beispiel am Biesenhorster Sand oder auf der Düne Wedding. Deutschlandweit gehört die Grasnelke zu den stark gefährdeten Arten. In Berlin steht sie noch nicht auf der roten Liste der bedrohten Arten, ist aber gleichwohl durch intensivere Nutzung und Pflege von Wiesen und durch Baumaßnahmen in Bedrängnis.
Text: Carola Krauß
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