Die dritte Woche
14. Juni – Stürmische und heiße Tage überstanden
In der kurzen Zeitspanne zwischen den zuerst und zuletzt geschlüpften Falkenjungen bilden sich deutliche Größen- und Gewichtsunterschiede zwischen den Geschwistern heraus. So ist gesichert, dass bei Nahrungsengpässen zumindest die kräftigsten Jungen überleben. Doch auch das Kleinste bekommt seinen Anteil der Nahrung und wird zusehends kräftiger.
Inzwischen können die Jungen stehen und die „Großen“ können nun schon mit den Flügeln schlagen, was lustig aussieht, da gerade erst die Federspitzen des Jungendkleides beginnen sich zu zeigen und an Fliegen überhaupt noch nicht zu denken ist.
Das Gefieder entwächst speziellen papillenförmigen Hautaufwölbungen in der Haut der Vögel. Hülsenartige stark durchblutete „Blutkiele“ öffnen sich an der Spitze und langsam schieben sich die Federspitzen heraus, die sich immer weiter entfalten. Ist das Wachstum abgeschlossen, ziehen sich die Blutgefäße aus dem Kiel zurück, die fertige Feder haftet als „totes“ Gebilde fest in der Haut.