Das große Schlüpfen
23. Mai – Endlich Nachwuchs im Turmfalkenkasten
Der Schlupf
Die Atmung der Vögel setzt einige Tage vor dem Schlüpfen ein, da durch die abnehmende Schalendicke und Wasserverdunstung der Luftvorrat im Ei größer geworden ist. Und die Jungen machen sich durch Lautäußerungen noch im Ei bemerkbar! So erkennen die Falken bereits in dieser Zeit die Stimmen ihrer Jungen, die Bindung wird gefestigt und sie können sogar heraushören, ob es ihnen gut geht.
Vor dem Schlupf dreht der Embryo seinen Kopf in Richtung der Luftkammer. Mit dem sogenannten Eizahn, einem kleinen weißen Huckel auf dem Oberschnabel, werden die Schalenhaut sowie die Kalkschale angebrochen. Der Schlupf ist ein enormer Kraftakt, bei dem die Winzlinge mehrere Löcher in die Eischale picken, sich gegen die Schale stemmen, drehen und winden müssen, bis sie es endlich geschafft haben und sich das Eiende öffnet. Die Altvögel helfen gelegentlich ihren Küken beim Öffnen der Schale. Der Eizahn fällt nach einigen Tagen ab. Die noch nassen Jungen trockenen schnell, ihr erstes Dunenkleid ist schneeweiß.
Die Elternvögel müssen die Kleinen noch unter ihrem Gefieder „hudern“. Das heißt, sie schützen ihre Nestlinge vor Kälte, Regen oder zu großer Hitze. Das zarte Daunenkleid kann die Jungen noch nicht so gut wärmen.
Mittlerweile haben sich auch Küken Nummer zwei und drei auf den Weg in die Freiheit gemacht. Nun können wir täglich das weitere Schlüpfen, Wachsen und Gedeihen der Küken verfolgen und es ist nach der eher ruhigen Brutzeit mit deutlich mehr „Action“ im Nistkasten zu rechnen.