Von wegen Nosferatu!
Eingewanderte Kräuseljagdspinne ist völlig harmlos
Schon seit Anfang des Jahrtausends breitet sich der Achtbeiner in Deutschland aus, in Berlin wurden dem NABU bereits 2019 zwei Exemplare gemeldet. Wie viele Insekten, etwa die Blaue Holzbiene oder die Gottesanbeterin, gehört die Nosferatu-Spinne zu den Gewinnern des Klimawandels. Weil sie es warm mag, findet man sie bei uns fast ausschließlich in oder an Gebäuden.
Vor allem wegen ihrer Größe fällt der Neuankömmling auf: Ihre Beine erreichen bis zu sechs Zentimeter Spannweite. Zudem wirkt ihr Körper relativ massig. Verwechseln kann man sie am ehesten mit der bei uns häufigen Hauswinkelspinne, die aber dunkler und noch größer ist.
Während die Hauswinkelspinne die meiste Zeit versteckt in ihren Winkeln hockt, wo sie in trichterförmigen Netzen auf Beute wartet, gehen Kräuseljagdspinnen aktiv auf die Jagd. Wie alle Spinnen halten sie uns lästige Insekten vom Leib und sollte daher als nützliche Tiere unbedingt verschont werden.
Natürlich ist die Nosferatu-Spinne wie praktisch alle Spinnen giftig. Die allermeisten Arten können freilich unsere Haut nicht mit ihren Giftklauen durchdringen. Anders als der Vampir Nosferatu schafft das auch die gleichnamige Spinne nur an Stellen mit dünner, zarter Haut. Das macht sie keineswegs zu einer Besonderheit unter unseren heimischen Spinnen: Auch Kreuz- und Wasserspinnen sowie der Ammendornfinger können bisweilen spürbar zubeißen. Ihnen allen gemeinsam ist jedoch, dass ihr Gift keine schlimmen Folgen hat. Die Wirkung eines Kräuseljagdspinnen-Bisses wird je nach Quelle mit einem Mücken- oder leichten Wespenstich verglichen.
Wer die durchaus hübsch gezeichnete Nosferatu-Spinne in seiner Wohnung entdeckt, sollte daher Ruhe bewahren. Da das Tierchen unprovoziert nicht angreifen wird, kann man es zweifellos als Mitbewohner dulden – oder vorsichtig mit einem umgestülpten Glas und einem Stück Karton nach draußen befördern
Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatu-Spinne hat sich inzwischen in fast ganz Deutschland ausgebreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Meldungen auf NABU-naturgucker.de ausgewertet hat. Mehr →
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