Neues Vorkommen in Berlin entdeckt
Erster Berliner Nachweis eines Lungenkraut-Flohkäfers
Dies ist der erste Nachweis dieser Käferart in Berlin und Brandenburg, die auch sonst in der Osthälfte Deutschlands weitgehend fehlt! Im übrigen Teil Deutschlands gibt es einige Nachweise, aber auch hier gilt sie als selten, viele ältere Nachweise konnten in neuerer Zeit nicht mehr bestätigt werden.
Der Lungenkraut-Flohkäfer (Longitarsus pulmonariae) kann wildwachsende wie kultivierte Arten von Lungenkraut und Beinwell nutzen. Die Hauptaktivitätszeit liegt von Ende Juli bis September.
Der Käfer sitzt vor allem bei trübem Wetter und in der Dämmerung auf den Blättern. Ist er nicht zu sehen, verraten winzige Löcher in den Blättern seine Anwesenheit. Allerdings nutzen auch andere Flohkäfer der Gattung Longitarsus diese Pflanzengattungen. Es muss also in jedem Fall ein Spezialist klären, welche der zahlreichen und sehr ähnlich Longitarsus-Arten die Löcher verursacht hat. Zudem treten auch einige wenige Rüsselkäfer-Arten an diesen Pflanzen auf und hinterlassen ebenfalls Löcher in den Blättern.
Die Larvenentwicklung des Lungenkraut-Flohkäfers findet am Wurzelstock der Pflanzen statt. Schäden sind aber selbst bei dichterer Besiedlung kaum zu erwarten.
Und warum Flohkäfer? Fühlt sich der Käfer bedrängt, springt er wie ein Floh mit einem Riesensatz aus der Gefahrenzone. Den Weg zurück zur Futterpflanze findet er dank seines ausgezeichneten Geruchssinns.
Text: Jens Esser