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Untermieter in Geheimlogen

Spinnen unter uns

Synanthrope Spinnen sind Spinnenarten, die in Gebäuden – ja, auch in unseren Wohnungen – leben. Oft begegnen wir ihnen beim Putzen, noch öfter im Herbst, denn dann suchen sich einige von ihnen eine gute Unterkunft oder einen neuen Partner.

Ihr sind wir alle schon einmal begegnet: die Zitterspinne - Foto: Helge May

Ihr sind wir alle schon einmal begegnet: die Zitterspinne - Foto: Helge May

Richtig spannend wird es allerdings erst, wenn man bereit ist, sich mit diesen Lebewesen genauer zu beschäftigen. Ist erstmal der Blick für den Mikrokosmos geschärft, sind auch interessante Naturbeobachtungen in unserem direkten Umfeld, in Gebäuden, an Mauern, in Fugen oder in Kellern möglich. Wohnungen sind insbesondere für die Beobachtung von Spinnen ein idealer Ort. In unserer Wohnung, in einem typischen Berliner Altbau und im zugehörigen Keller, haben wir im Laufe der Jahre schon 17 verschiedene Spinnenarten entdeckt, was mitunter großes Erstaunen auslöste.

 


Nur vier bis sechs Millimeter groß und nachtaktiv: Die Speispinne - Foto: Helge May

Nur vier bis sechs Millimeter groß und nachtaktiv: Die Speispinne - Foto: Helge May

Vielen Menschen sind nur die typischen, auffälligen Hausspinnen bekannt. Dabei ist die Vielfalt unserer heimlichen Mitbewohner immens groß. Von sehr kleinen, unter zwei Millimeter großen Sechsaugenspinnen der Gattung Oonops über die vier bis sechs Millimeter große nachtaktive Speispinne Scytodes thoracica (Foto) bis hin zu der besser bekannten, aber meist versteckt in Ecken lebenden Großen Winkelspinne (Eratigena atrica = Tegenaria a.), sind alle Größenklassen und Formen in Berlin vertreten. Wie viele Arten durchschnittlich in einer Großstadtwohnung leben, ist aufgrund der schlechten Datenlage nicht bekannt.


Für das Gebiet der ehemaligen DDR wurden 1983 von Peter Sacher alle Meldungen von Spinnen, die in Gebäuden gefunden wurden, zusammengefasst. Es kamen 103 Arten Natur in zusammen. Davon waren aber nur 44 Arten tatsächlich typische Gebäudebewohner, also synanthrop lebende Arten, die ihren gesamten Lebenszyklus im Gebäude durchleben. Von diesen waren wiederum nur 16 Arten eusynanthrop, also Arten, die ausschließlich in Gebäuden und nie im Freiland gefunden werden.

Bei einer weiteren Untersuchung (Heinz et al 2003) in Nordbaden wurden 65 Spinnenarten in Gebäuden erfasst. Davon waren zehn Arten reine Hausbewohner. Ersatzbehausung für Höhlenspinnen In Gebäuden befinden sich zahlreiche Kleinstlebensräume wie Fugen, Ecken und Winkel, die gute Befestigungsmöglichkeiten für Netze bieten. Mauern sind gewissermaßen künstliche Felslandschaften und feuchte Keller können natürliche Höhlenstandorte ersetzen. So können Gebäude als Ersatzbehausungen für höhlenbewohnende Spinnen, Bewohnern von Baumstämmen oder Felsspalten dienen.

Die häufigsten "Haus-Arten" sind die Große Winkelspinne (Eratigena atrica) und die Zitterspinne (Pholcus phalangioides). Sie befreien uns von lästigen Insekten wie Stechmücken und Stubenfliegen.


Berliner Altbau-Spinnen

Immerhin fünf Haubennetz- oder Kugelspinnenarten kommen häufig in Berliner Wohnungen vor (Steatoda bipunctata, Steatoda grossa, Steatoda triangulosa und Parasteatoda tepidariorum und die nur zwei bis vier Millimeter große Theridion melanurum).


Die Fettspinne baut ein dreidimensionales Haubennetz - Foto: Helge May

Die Fettspinne baut ein dreidimensionales Haubennetz - Foto: Helge May

Die häufigste Haubennetz- oder Kugelspinnenart, Steatoda bipunctata, auch Fettspinne genannt, baut ihre Netze in dunklen Ecken; gern dort, wo sie ungestört ist. Wie die meisten Haubennetzspinnen baut sie ein dreidimensionales Haubennetz, von dem aus Spannfäden gespannt werden. Die Spannfäden sind mit Leim bestrichen und dienen gleichzeitig als Stolperfäden. Läuft die Beute hinein, wird sie durch den Leim festgehalten und gleichzeitig an den unter Spannung stehenden Fäden emporgehoben und bleibt dann dort hängen. So sind auch Fettspinnen in der Lage, Beutetiere zu überwältigen, die wesentlich größer sind als sie selbst.


Vom Balkon mit Westwand

Auch kleine Springspinnen wie die Ameisenspinne Synageles venator und die an Mauern lebende Springspinne Pseudeuophrys lanigera verirren sich regelmäßig in unsere Wohnung, meist vom Balkon kommend, wo sie sich an der warmen Westwand sonnen. Synageles-Arten ahmen in ihrem Aussehen und Verhalten Ameisen nach und kommen sonst an Zaunpfählen, an Mauern, aber auch an Gewässerufern vor. Sie sind also keine synanthropen Spinnen im strengeren Sinne.


Die Zwergsechsaugenspinne <i>(Oonops pulcher)</i> ist neu in Berlin - Foto: Anita Sprungk/naturgucker.de

Die Zwergsechsaugenspinne (Oonops pulcher) ist neu in Berlin - Foto: Anita Sprungk/naturgucker.de

Pseudeuophrys lanigera ist erst seit den 50er Jahren aus Deutschland bekannt. Wie alle Springspinnen baut sie keine Netze, sondern lauert an exponierter Stelle auf ihre Beute und springt sie gezielt an. Mit den großen scheinwerferartigen Augen kann sie das Beutetier schon von weitem anvisieren.

Dass man in den Berliner Wohnungen sogar Besonderheiten finden kann, beweist der Fund der kleinen Zwergsechsaugenspinne (Oonops pulcher), ein Neufund für Berlin. Oonops pulcher ist nur knapp zwei Millimeter groß und rötlich gefärbt. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine kleine Milbe, jedoch bewegt sie sich gezielter und ist an ihrem „Gang“ schnell von einer Milbe zu unterscheiden. Sie ist zwar keine ausschließlich in Gebäuden lebende Art, in Berlin wurde sie bisher aber nur in zwei Wohnungen gefunden. In ganz Deutschland sind nur wenige weitere Fundorte dieser winzigen Spinne bekannt. Angesichts der geringen Größe und versteckten Lebensweise der winzigen Zwergsechsaugenspinnen ist es aber sehr wahrscheinlich, dass sie viel häufiger sind, aber oft übersehen werden.


Hausspinnen passen sich an

Viele unserer Hausspinnen stammen ursprünglich aus südlicheren Ländern und erreichen bei uns ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Die ausgeglichenen Temperaturen in Gebäuden und der Schutz vor Frost bieten diesen Arten gute Überlebenschancen. In den wärmeren Heimatregionen leben sie im Freiland.


Kräuselspinne - Foto: Helge May

Kräuselspinne - Foto: Helge May

Die Speispinne Scytodes thoracica ist dafür ein gutes Beispiel. Scytodes lebt in Mittelmeerländern unter Steinen und unter Rinde, in unseren Regionen aber fast ausschließlich in Gebäuden. Sie geht vorwiegend in der Nacht auf Jagd und hat dabei eine ganz eigene Strategie entwickelt. Sie spuckt aus umgewandelten Giftdrüsen Leim bis zu 20 Millimeter weit auf ihre Beutetiere. Die so getroffenen Insekten kleben am Untergrund fest. Scytodes verspritzt dabei in wenigen Bruchteilen einer Sekunde einen Leimfaden in Zickzack-Form. Die Spinne kann nun das fixierte Beutetier problemlos überwältigen und verspeisen. Auch die Gewächshausspinne Parasteatoda tepidariorum kommt aus wärmeren Regionen und hat sich bei uns etabliert. Sie gehört mittlerweile zu den häufigen Arten in unseren Häusern. Sie wird nicht nur, wie ihr Name vermuten lässt, in Gewächshäusern, sondern auch an der Außenseite von Gebäu[1]den, in Schuppen und Garagen sowie im Wohnbereich gefunden.

Globaler Handel und weltumspannende Mobilität begünstigen den starken Zuwachs von Spinnenarten aus südlichen Regionen. Auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass Spinnen ihr Areal nach Norden hin vergrößern.

2019 erreichten den NABU Berlin gleich zwei besorgte Anrufe: Es sei eine ungewöhnlich große Spinne im Haus, die nicht wie eine Hauswinkelspinne aussehe. Die ersten Beschreibungen deuteten darauf hin, dass es sich um eine nicht heimische Art handelte, weshalb die Spinne dem Spezialisten zur Bestimmung übergeben wurde. Es handelte sich um die ursprünglich mediterran verbreitete Kräuseljagdspinne Zoropsis spinimana.

Die Heimat von Zoropsis spinimana ist die westliche Mittelmeerregion bis zum Südrand der Alpen und Dalmatien. Diese Art wurde erst 2005 überhaupt in Süddeutschland entdeckt. Die Kräuseljagdspinne erinnert vom Aussehen her an eine Wolfsspinne und bewohnt in unseren Breiten ausschließlich Gebäude und Gärten. Da sie bereits mehrfach in Berlin gefunden wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass sich die Art hier etabliert hat.

Es war sehr lobenswert, wie die Finder mit der Situation umgegangen sind. Die Spinne wurde jeweils beherzt eingefangen und uns zur Bestimmung übergeben. Leider ist das nicht selbstverständlich. Spinnen im Haus werden oft als Ungeziefer angesehen und im Wohnbereich nicht geduldet. Zu Unrecht, denn Spinnen sind überaus nützliche und interessante Tiere. Unsere häuslichen Mitbewohner gefährden weder unsere Gesundheit, noch gehen sie an unsere Vorräte, sie unterstützen uns sogar im Kampf gegen Stechmücken oder Dörrobstmotten.

Wenn Sie das nächste Mal einer Spinne in ihrer Wohnung begegnen, nutzen Sie die Gelegenheit zur Beobachtung. Für vertiefende und spezielle Informationen über Spinnen empfehle ich: www.arages.de.


Berliner Achtbeiner

In Berlin leben 41 Spinnenarten synanthrop. Davon sind 17 Arten sogenannte Neozoen, also (noch) nicht etablierte Arten aus anderen Regionen, die zumeist aus Gewächshäusern, dem Tierpark, dem Zoo oder aus Baumärkten gemeldet werden. Oftmals gelangen sie über Transportwege von Pflanzenmaterial in unsere Region.


Funde und Beratungen - Spinnen-Meldungen beim NABU-Wildtiertelefon

Oftmals werden Spinnen aufgrund ihrer ungewöhnlichen Größe für besonders gefährlich gehalten. Tatsächlich sind Kräuseljagd- und Riesenkrabbenspinnen sensationell harmlos. Gelegentlich kommen Spinnen neu nach Berlin. Schon (fast) angekommen ist die Kräuseljagdspinne. Eine Riesenkrabbenspinne fuhr aus Südeuropa als blinder Passagier nach Berlin und wurde später in einem Autohaus bemerkt. Eine andere Riesenkrabbenspinne kam ganz klassisch mit einer Bananenstaude in einem Supermarkt an.


Sichergestellt: Eine Riesenkrabbenspinne als blinder Passagier - Foto: Aline Schulz

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