Große Winkelspinne
Schaurig aber harmlos



Winkelspinne - Foto: Ingo Ludwichowski
Sie bevorzugt dunkle, feuchte Räume. Für viele Menschen ist die Große Winkelspinne das typische Ekeltier, da sie relativ groß und dicht behaart ist. Dabei ist sie ganz harmlos. Es gibt keinen Grund, sich vor ihr zu ängstigen. Die große Winkelspinne (Eratigena atrica) ist eine von acht bei uns heimischen Winkelspinnen. Da sie gern in unseren Häusern, Schuppen und Gebäuden lebt, wird sie auch Hauswinkelspinne oder Hausspinne genannt. So wird sie auch häufig mit anderen ähnlich aussehenden Winkelspinnen verwechselt.
Sie kann bis zu sechs Jahre alt werden. Das Weibchen ist kannibalisch und erbeutet nach der Paarung das Männchen, aber auch kleinere Weibchen, um deren Behausungen zu erobern. Zu ihren natürlichen Feinden gehört auch die große Zitterspinne, die auf Grund ihrer besonderen Fangtechnik auch wesentlich größere Winkelspinnen in die Knie zwingt.
Die überwiegend dämmerungs- und nachtaktive Spinne erbeutet ihre Nahrung mithilfe eines Wohntrichters, den sie aus mehreren Lagen von Fangfäden baut. Ihre Opfer – meist sind es Asseln oder andere Insekten – verfangen sich und werden mit einem schnellen Biss gelähmt und im Innern des Trichters verspeist.
Nur im Notfall verlässt sie diesen Wohntrichter, nämlich dann, wenn sich zum Beispiel nicht ausreichend Nahrung in ihre Nähe verirrt oder ihre Behausung zerstört wird.
Die Männchen begeben sich im Spätsommer und Herbst auf ausgedehntere Streifzüge, um nach paarungswilligen Weibchen zu suchen. Dann kann es auch zu unabsichtlichen Begegnungen in der Wohnung mit uns kommen. Dabei wird oft die Badewanne mit ihren glatten Wänden zur Falle, aus der das Tier nicht wieder herauskommt. Die durch ihre Größe und Erscheinung von vielen Menschen gefürchteten Spinne ist jedoch weder giftig noch gefährlich. Wer sich seine Wohnung oder sein Haus nicht mit Eratigena atrica teilen möchte, befördert sie am besten mit dem Zahnputzbecker und der Klolektüre sanft nach Draußen.