Früher war mehr Lametta
Tipps für eine nachhaltige Advents- und Weihnachtszeit
So kann Weihnachten für uns alle ein Fest der Nächstenliebe werden.
Mehrweg statt Einweg auch beim Schenken und Dekorieren
Vieles, was vor dem Fest gekauft wurde, landet nach den Feiertagen in der Tonne. Bei Kerzen, Verpackungen, Geschenkpapier, Dekoartikeln und natürlich beim Weihnachtsbaum lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten, Spielsachen oder Luxusartikeln auf Langlebigkeit und Schadstoffarmut.
Auch für den Weihnachtsbaumbehang muss nicht jedes Jahr eine neue Kollektion aus beschichteten Christbaumkugeln oder anderem Alu-, Glas- und Plastikschnickschnack zusammengekauft werden. Dekorativ sind Naturmaterialien, wie Holzäpfel, Hagebutten, Kiefernzapfen oder Berberitzen, aber auch Strohsterne, Figuren aus Holz, Stoffbänder und Plätzchen sehen wunderschön am Weihnachtsbaum aus.
Verzichten Sie zum Schutz der Umwelt auf Schnee-, Gold- oder Glitzerspray, denn der Baum wird dadurch unkompostierbar! Lametta sollte ohnehin tabu sein. Früher war mehr Lametta, findet Opa Hoppenstedt. Wir finden, das ist auch gut so. Traditionell wird es nämlich aus geschmolzenem Stanniol hergestellt, einer Zinnfolie, die auch heute noch manchmal einen Bleikern umhüllt. Das Blei ist giftig und kann sich in der Umwelt und letztlich im Körper anreichern.
Außerdem gilt: Christbäume niemals mit Lamettaresten zusammen entsorgen! Der Verkauf von originalem Stanniollametta ist zwar stark zurückgegangen, aber es wird heute durch metallisiertes Kunststofflametta ersetzt, das für die Umwelt ebenfalls in hohem Maße belastend ist. Machen Sie eine Tradition daraus, denselben Schmuck Jahr für Jahr erneut zu nutzen. Auch für Lichterketten mit hohem Energieverbrauch gibt es Alternativen. Die Investition in energiesparende LED-Lichterketten lohnt sich – umso mehr, wenn man diese nicht durchgängig leuchten lässt.
Stille Nacht, palmölfreie Nacht
Palmöl wird nicht nur für die Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Waschmitteln und Agrosprit benutzt. Auch Kerzen bestehen oft aus dem billigen Pflanzenöl.
Achten Sie zum Schutz der Regenwälder und ihrer Bewohner auf die Inhaltsstoffe und entzünden Sie lieber Bienenwachs- oder die vegane Variante: Sojakerzen. Diese sind zwar etwas teurer als die handelsüblichen Kerzen, dabei lässt sich aber an anderer Stelle sparen.
Wieso Wachsreste von vermeintlich abgenutzten Kerzenstummeln wegschmeißen, wenn sie noch genutzt werden können? Im Internet finden sich viele Anleitungen, wie man Kerzen selber macht. Diese Kerze kann dann auch zu einem schönen Geschenk werden. Auch sogenannte "Kerzenfrasser" sind eine tolle Sache und sorgen so für eine einfache Wiederverwendung von Kerzenresten..
Auch bei Pfefferkuchen, Schoko-Weihnachtsmann, Mandelstollen und Co. ist Vorsicht geboten. In den meisten dieser Produkte ist Palmöl enthalten. Also, ran ans Nudelholz und selbst backen! Die Entscheidung, welche Fettvariante Sie verwenden möchten - ob vegan (z. B. Sonnenblumenöl) oder tierischen Ursprungs (Butter und Schmalz) - liegt in Ihrer Hand.
Auch an Weihnachten Energie sparen!
Nach Totensonntag geht es los: Die Nachbarschaft illuminiert jeden verglasten Fensterzentimeter mit Blinklichtern, winkenden Weihnachtsmännern oder Schwibbögenlampen in Kerzenoptik.
In Einfamilienhaus-Siedlungen geht der Kampf um die kitschigste Eigenheimbestrahlung los - Energiekriese hin oder her. Dabei sind die wackelnden Skelette von Halloween gerade erst abgebaut.
Was nicht leuchtet, wird leuchtend gemacht. Die roten Rentiernäschen bringen auch die dunkelste Nacht zum Erstrahlen. Das kann nicht umweltfreundlich sein. Neben den dabei verarbeiteten Plastikmassen und anderer giftiger Materialien, wird natürlich auch der Energieverbrauch enorm in die Höhe getrieben. Besinnlich und romantisch ist anders. Machen Sie es doch besser und fallen Sie durch dezenten Fensterschmuck auf. Auch ein gut gebastelter Stern, der in der Familie weitergereicht wird, bringt Kinderaugen zum Leuchten.
Gänseglück schenken und auf Qualzuchtbraten verzichten
Für viele Deutsche gehört zum Weihnachtsfest traditionell die Weihnachtsgans. Doch leider wird diese nur allzu häufig so billig wie möglich eingekauft – auf Kosten der Tiere, die zu Lebzeiten meist schreckliche Haltebedingungen, lange Transportwege und eine leidvolle Tötung erdulden mussten.
Weil so stark auf den Preis geachtet wird, landen vor allem gemästete und aus Osteuropa importierte Gänse auf dem Teller. Und das gerade am Fest der Liebe. Die Mastdauer beträgt bei Freilandgänsen mindestens 20 Wochen, Stallgänse werden innerhalb von 10 Wochen auf ihr Schlachtgewicht gefüttert und fristen nicht nur ein kurzes, sondern vor allem ein schmerzerfülltes Leben.
Eine Gans aus artgerechter Tierhaltung sollte uns zumindest an Weihnachten die paar Euro mehr wert sein, zumal eine glückliche Gans auch deutlich besser schmeckt. Viele Bio- und Hofläden nehmen jetzt Bestellungen an. So können Sie sich ihre Biogans küchenfertig sogar direkt nach Hause liefern lassen.
Natürlich geht es Weihnachten – Überraschung – auch ganz ohne Gans! Hersteller von Fleischersatzprodukten bieten an Weihnachten sogar ein erweitertes Sortiment an vegetarischen Rouladen, Festtagsbraten oder Bratenstücken an.
Aber die kommen meist auch nicht ohne Geschmacksverstärker, Palmöl, Eiklarpulver und co. aus. Deshalb ist auch hier die Devise: Selbstgemacht ist am Nachhaltigsten. Seitan lässt sich zum Beispiel aus Mehl, Wasser und Gewürzen leicht selbst herstellen und zu Rollbraten, Filetstücken oder Gulasch verarbeiten. Aber vielleicht sind ja auch mit Gemüseragout gefüllte Pasteten etwas für Sie? Vegane und vegetarische Kochblogs und Insta-Accounts liefern unzählige Anregungen, Rezepte und Tipps zum Anrichten für ein tierleidfreies, friedliches Weihnachtsfest.
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