Tanne, Kiefer oder Fichte?
Die Unterschiede im Überblick
„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum“ schallt es bald wieder durch die Republik. 25 – 30 Mio. Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in unseren Wohnzimmern. Etwa zehn Prozent davon werden importiert, aus Dänemark, den Niederlanden, der Slowakei, Ungarn oder Polen. Ökologischer ist es, einen regionalen Baum zu kaufen, am besten von sogenannten Sonderflächen. Die können sogar selbst geschlagen werden und sind somit ganz besonders frisch. Mehr zum ökologischen Baumkauf finden Sie hier. Doch welche Koniferen regional sind und wie Sie sie erkennen können, lesen Sie im Folgenden.
Kiefernland Brandenburg
Wer von Berlin aus ins Grüne fährt, wird vor allem eine Baumart sehen: Waldkiefern (Pinus sylvestris). In keinem anderen Bundesland wachsen so viele Kiefern. Sie machen mehr als 70 Prozent der Waldfläche aus. Lärchen, Douglasien und Fichten folgen mit großem Abstand, wobei erstere als Weihnachtsbäume eher ungeeignet sind.
Kiefern sind im Vergleich zu Tanne und Fichte die kleinsten Nadelbäume. Waldkiefern werden im Durchschnitt 30 Meter hoch. Ihre Rinde ist sehr charakteristisch. Im oberen Bereich ist sie rotbraun. Die sogenannte Spiegelrinde reflektiert das Sonnenlicht und löst sich in feinen Blättchen vom Stamm. Weiter unten ist die Rinde eher graubraun.
Die Nadeln wachsen bei der Waldkiefer paarweise aus einer Nadelscheide heraus. Bei anderen Kieferarten können es bis zu fünf Nadeln in einer Nadelbasis sein. Die Nadeln sind steif, in sich gedreht und blaugrün bis silbergrau gefärbt und weisen oft Harzflecken auf. Die durchschnittlichen Nadeln sind 4 cm lang, bei der Koloradotanne können sie jedoch bis zu 7 cm lang werden. Ihre Nadeln sind außerdem viel weicher als die unserer Wald-Kiefer.
Kiefernzapfen sind rundlich, haben bei trockenem Wetter weit geöffnete Schuppen und fallen als ganze Zapfen vom Baum. Sie eignen sich hervorragend zum Basteln und dekorieren.
Fichten, die keine Tannen sind
Fichten sind die Missverstandenen unter den Nadelbäumen, werden sie doch meist für Tannen gehalten. So ist die Blautanne zum Beispiel botanisch gesehen eine Blau- oder Stech-Fichte und gehört zur Gattung der Fichten (Picea). Zugegeben, von Weitem ähnelt sich ihr schlanker Wuchs, und mit bis zu bis zu 60 Meter Höhe sind sie auch ähnlich groß, doch wer näher herantritt, kann deutliche Unterschiede ausmachen.
Die Rinde ist rotbraun und schuppig, ganz anders als bei der graurindigen Tanne. Am deutlichsten werden jedoch die Unterschiede bei den Nadeln. Fichtennadeln sind steif und spitz. Sie wachsen zu allen Seiten, eher wie eine Flaschenbürste und duften intensiver als Tannennadeln. Die Zapfen hängen nach unten und fallen nach der Reife als Ganzes ab. Auch sie werden gern zu Dekozwecken gesammelt.
Oh Tannenbaum
Kommen wir also zum beliebtesten Weihnachtsbaum der Deutschen, den Tannenbaum. Die beliebte Nordmanntanne stammt aus dem Kaukasus, wo sie in einem relativ kleinen, leider zunehmend von Abholzung bedrohten Gebiet wächst. Ihren Namen trägt Abies nordmanniana als Erinnerung an ihren Entdecker, den finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803–1866).
Egal ob Nordmann- oder Weißtanne (Abies alba), ihr Stamm ist weißgrau bis grau. Ausgewachsene Tannen haben eine schlanke Silouette und können sogar bis zu 90 Meter groß werden. Ihre Nadeln sind dunkelgrün glänzend und durch die Einkerbung an der Spitze, stechen sie nicht. Die Nadeln wachsen zu den Seiten und nach oben, eher wie ein Kamm. Reibt man sie zwischen den Fingern, duften sie. Die Nadelunterseite hat zwei weiße Streifen.
Tannenzapfen stehen aufrecht auf dem Zweig. Ist ein Zapfen reif, fällt er nicht als Ganzes zu Boden. Die Samenschuppen fallen einzeln ab. Übrig bleibt die kahle Spindel. Tannenzapfen zu sammeln, ist also unmöglich. Für die Kultivierung müssen Zapfenpflücker in schwindelerregende Höhen klettern und die Zapfen ernten – eine lebensgefährliche Angelegenheit!
Unterschiede im Überblick
Merkmale | Tanne | Fichte | Kiefer |
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Rinde |
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| Nadeln |
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| Zapfen |
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| Gestalt |
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Trotz aller Schönheit eines festlich geschmückten, im Kerzenschimmer leuchtenden Weihnachtsbaums, werden ökologische Alternativen immer beliebter. Schmerzt es doch den/die eine*n oder andere*n Naturliebhaber*in, dass eine stattliche, über Jahre oder Jahrzehnte gewachsene Konifere nach ein paar Tagen feierlicher Gemütlichkeit am Ende als Elefantenfutter endet. Wenn Sie auch auf der Suche nach vergleichbaren, aber nachhaltigen Varianten sind, schauen Sie doch mal hier vorbei.
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