Biesenhorster Sand endlich Naturschutzgebiet
Erfolg für den NABU Berlin nach langer Wartezeit
18. März 2021 – Seit heute steht der Biesenhorster Sand auf der Grenze der Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg endlich offiziell unter Naturschutz. „Seit 16 Jahren haben wir auf diesen Tag hingearbeitet“, sagt Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin, „wir freuen uns sehr, auch wenn die Ausweisung des Schutzgebiets viermal so lange gedauert hat wie erwartet.“
Das Trockenrasengebiet auf dem ehemaligen sowjetischen Militärgelände wird seit 2004 von der NABU-Gruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen unter Leitung von Jens Scharon betreut. Die NABU-Aktiven haben dort mit viel Engagement unter anderem invasive Pflanzen bekämpft, die sommerliche Beweidung organisiert und die wertvollen Wiesenflächen offen gehalten. Der Biesenhorster Sand beherbergt zahlreiche seltene Arten, die auf offene, trockene Lebensräume angewiesen sind, darunter 21 Rote-Liste-Pflanzen und bedrohte Vögel wie Steinschmätzer und Heidelerche.
Schutzgebiete werden im Schneckentempo ausgewiesen
Mit dem Biesenhorster Sand ist nun zwar ein Berliner Naturjuwel endlich gesichert, doch stehen noch 46 weitere, im Landschaftsprogramm vorgesehene Schutzgebietsausweisungen aus. „Wenn die Bürokratie in diesem Schneckentempo weiterarbeitet, wird es angesichts des Baubooms in Berlin für viele wertvolle Flächen bald zu spät sein“, sagt von Orlow. Schon lange bemängelt der NABU Berlin die miserable Personalausstattung der Oberen Naturschutzbehörde, die für die Schutzgebietsausweisungen zuständig ist.
Zudem kritisiert der NABU Berlin das umstrittene Straßenbauprojekt „Tangentiale Verbindung Ost” (TVO), deren derzeit geplante Trasse den ursprünglich als Landschaftsschutzgebiet vorgesehenen „Biesdorfer Busch“ nördlich des Biesenhorster Sands zerschneidet. „Damit würde ein wichtiger Baustein für den Biotopverbund zerstört, und das für ein Verkehrsprojekt, das nicht mehr zeitgemäß ist“, sagt von Orlow.
Der traditionelle Frühjahrseinsatz auf dem Biesenhorster Sand der BG Lichtenberg ist trotz Regen und Corona-Einschränkungen geglückt. Die Helfer*innen richteten unter anderem das Gebiet für die Beweidung her. Mehr →
Der NABU Berlin engagiert sich schon viele Jahre, um den Erhalt des Biesenhorster Sands. Das 108 Hektar große Gelände erstreckt sich in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg-Hohenschönhausen entlang des Berliner Außenringes der Deutschen Bahn. Mehr →
Biotoppflege auf dem Biesenhorster Sand, Pflege von Kleingewässern im Landschaftspark Herzberge, Amphibienschutz und Aktivitäten in den angrenzenden Feldfluren bilden den Schwerpunkt der Aktivitäten der Bezirksgruppe. Mehr →