Rotkehlchen-Bande bereit für den Abflug
Wildvogelstation macht drei Ästlinge fit für die Freiheit
Leider keine Informationen zum Fundort und zur Fundsituation, deshalb gab es für die Rotkehlchen-Nestlinge kein Zurück mehr. Vielleicht war das Nest beim Sturm aus dem Baum gefallen oder bei Baumschnittarbeiten abgestürzt. Leider werden die auch während der Brut- und somit der Schutzzeit von Vögeln durchgeführt.
Handaufzucht ist kein Kavaliersdelikt – Mangelnde Erfahrung kann tödliche Folgen haben
Das Tierheim ist für die Versorgung von Jungvögeln wie in diesem Fall nicht der korrekte Ansprechpartner. Und immer wieder raten wir den Finder*innen strikt davon ab, im Selbstversuch die Jungtiere großzuziehen.
Denn was liebevoll und gut gemeint ist, wird den meisten Handaufzuchten aus Privathaushalten leider zum Verhängnis. Die Folge sind Fehlprägungen, ernährungsbedingte Mangelerscheinungen und dadurch resultierende Gefiederschäden, die im schlimmsten Fall die Tiere flugunfähig und damit eine Auswilderung unmöglich machen.
Aus Kapazitätsgründen und im Hinblick auf den ökologischen Hintergrund, kann die Wildvogelstation keine Jungvogelaufzucht übernehmen.
In diesem Fall nahm sich eine engagierte Mitarbeiterin des Tierheims mit ausstreichend Erfahrung und Vorkenntnissen der Vögelchen an und päppelte sie so weit auf, bis sie eigenständig Nahrung aufnehmen konnten und flugfähig waren. Das sind die Grundvoraussetzungen, unter denen in Ausnahmefällen und unter vorheriger Absprache mit unserem Team, Jungvögel von der Wildvogelstation des NABU Berlin aufgenommen werden können.
Wildvögel in Not!
Unsere Wildvogelstation pflegt jährlich hunderte Wildvögel und entlässt sie wieder in die Freiheit. Um diese Hilfe auch weiterhin möglich zu machen, ist sie auf Spenden angewiesen. Wildvogel-Patenschaften können Leben retten!
Machen Sie mit, übernehmen Sie eine Patenschaft!Singvogelkita mit Erfolgsaussicht
Nach Ankunft bei uns in der Station und kurzer Intensivbetreuung konnten die drei Rotkehlchen in eine unserer Singvogelvolieren ziehen. Dort fühlt sich das muntere Trio sichtlich wohl und kann sich nun langsam an das Geschehen der Außenwelt gewöhnen. Die Singvogelvolieren sind offen konzipiert, so dass die Vögel alle Reize, wie Tageslicht, Geräusche und Aktivitäten anderer Vögel wahrnehmen und auch durch den Kontakt zu Artgenossen einen Eindruck vom Leben in freier Wildbahn bekommen. Diese Eindrücke und Reize reichen hoffentlich aus, um die fehlende Betreuung der Elternvögel zu kompensieren und die Jungvögel wildbahntauglich aus der Voliere in die Freiheit entlassen zu können. Die Wildvogelexpert*innen unserer Station sind zuversichtlich.
Nest gefunden – und nun?
Wer ein elternloses Vogelnest findet, sollte es am besten fundortnah in ein Gebüsch oder ähnlichen geschützten Ort setzen, damit die Elternvögel die Aufzucht fortsetzen können. Sollte das nicht möglich sein, bleibt nur die Übernahme in eine Pflegestelle, wobei die aufwändige Betreuung durch Menschenhand niemals ein Garant für die spätere Wildbahntauglichkeit der Vögel ist.
Auf jeden Fall sollten Sie die Wildvogelstation kontaktieren und sich den Rat der Expert*innen einholen. Gemeinsam können sie überlegen, wie es für die Jungvögel weitergehen kann.
Mögliche Pflegestellen oder Einrichtungen, sowie umfangreiches, artspezifisches Infomaterial zur Aufzucht von Jungvögeln finden Sie auch unter: wp.wildvogelhilfe.org/de/auffangstationen
Fortpflanzungszeit bei Vögeln. Immer wieder werden vermeintlich elternlos aufgefundene Jungvögel von Tierfreund*innen aufgelesen und bei uns gemeldet. Doch diese gut gemeinten Bemühungen schaden leider meist mehr als sie nutzen. Mehr →