Rätselspaß in der Storchensaison
Alle Aufgaben und Lösungen
Osterzeit – Eierzeit – Brutzeit
Es ist Brutsaison und es ist Osterzeit. Was haben beide gemeinsam? Die Eier! Und da haben wir doch gleich zwei schöne Aufgaben für euch vorbereitet:
Aufgabe E1: Wir bringen die Eier verschiedener Singvögel ins Nest.
Dafür brauchen wir zunächst die Eier: Wir nehmen normale hartgekochte Hühnereier (es gehen auch ausgeblasene), diese sind zwar etwas größer als die von Singvögeln, aber das macht nichts.
Nun bekommen die Eier die entsprechende Färbung, Inspiration könnt ihr euch in der Auflistung holen, oder ihr findet euer Lieblingsei selbst, in einem Bestimmungsbuch oder im Internet.
Haussperling: braun gescheckt
Singdrossel: Himmelblau mit dunkelbraunen Punkten
Blaumeise: weiß mit braunen Punkten
Star: hellgrün bis hellblau
Wollt ihr gescheckte Eier haben, dann raut sie nach dem Kochen, aber vor dem Färben vorsichtig mit grobem Sandpapier auf. Auch hier macht die Übung den Meister. Punkte auf die Eier könnt ihr mit Tuschfarbe malen.
Nun müssen die Eier ins Nest. Nehmt einen 2-3 m langen Bindfaden (oder ein langes Springseil o.ä.) führt das in etwa 20 cm Höhe vom Fußboden straff um ein Stuhlbein und knotet es hinten zusammen. Führt die beiden Enden nach vorn, so dass ihr zwei etwa gleich lange Seilstücke habt, die 3-4 cm auseinander und parallel sein sollen. Unter das Seil vor dem Stuhlbein stellt ihr ein Nest (Gestaltung ist frei wählbar).
Die Seilenden haltet ihr nun straff und leicht ansteigend in etwa ½-1 Meter Abstand vom Stuhlbein. Hinten auf legt ihr ein Ei und lasst es auf dem parallelen Seil zum Stuhlbein rollen. Dort angekommen, spreizt ihr die Seilenden etwas auseinander und das Ei fällt ins Nest – wenn denn alles schön klappt… ansonsten gilt: neuer Versuch.
Und nun noch etwas für diejenigen, die sie sich durch diese Aufgabe unterfordert fühlen:
Aufgabe E2: Wie viele Punkte kannst du auf ein Ei malen?
Gestalte ein hellgrün gefärbtes Hühnerei (Höhe 5,5cm, Umfang 15cm) mit möglichst vielen mittelbraunen kreisförmigen Punkten, die folgende Bedingungen erfüllen: Ihr Durchmesser ist 1/50 des Umfanges des Eies und der Abstand vom nächsten Punkt ist mindestens der 4-fache Durchmesser des Punktes. Wie viele solche Punkte kannst du mindestens auf das Ei malen? Sind es mehr oder weniger als 25? Wie ändert sich das Ergebnis bei einem kleinen Vogelei mit 2cm Höhe und 5cm Umfang? Begründe in beiden Fällen dein Ergebnis!
Lösung
Wir stellen einen möglichen Lösungsansatz vor. Es gibt sicher weitere andere Möglichkeiten.
1. Theoretisch müssten wir auf der Oberfläche des Ellipsoids des Eies (was ja streng genommen auch nicht ganz stimmt) die Anordnung der Punkte berechnen. Das ist sehr kompliziert, und wir versuchen hier mit einem vereinfachten Ansatz bereits das Ziel zu erreichen.
Wir abstrahieren das Ellipsoid zu einem Doppelkegel (siehe Bild 1). Wir versuchen hier die Punkte aufgabengerecht zu platzieren.
2. Die einzelnen Größen berechnen sich wie folgt und haben entsprechend Aufgabenstellung folgende Werte:
d = u / Pi = 4,8cm
s = Wurzel aus ( (d / 2)2 + (h / 2)2) = 3,6cm
v = 22,5cm d.h. 1,5-fache Länge von und damit ist u = 2/3 v (sh. Bild 2)
3. Der innere konzentrische Kreis hat den Radius 5 x d = 15mm
(Damit ist der Abstand zwischen zwei Punkten 4 x d (wie in Aufgabenstellung)).
Die Punkte auf dem Kreis werden z.B. mit dem Zirkel abgetragen (auch 15mm). Die anderen Punkte kann man ebenso mit dem Zirkel konstruieren (in zwei Punkte einstechen, und der dritte Punkt ist dort, wo sich die Kreislinien schneiden). Am Ende entsteht das in Bild 2 dargestellte Bild. Es enthält pro Kreis 4 Punkte, das sind 12 plus der Mittelpunkt pro Kegel, also insgesamt 26 Punkte.
4. Das sind bereits mehr Punkte als 25 lt. Fragestellung.
Damit ist die Aufgabe gelöst, denn das Ellipsoid ist flächenmäßig größer als der Doppelkegel. Es kann also mindestens auch so viele Punkte aufnehmen, vielleicht sogar mehr – aber das ist ja nicht gefragt.
5. Bei dem kleineren Ei ist die Lösung natürlich die gleiche. Alle Größen stehen ja in linearer Relation zueinander. Sie haben damit keinen Einfluss auf die Anzahl Punkte.
Aufgabe E3: Die weite Reise der Störche
Auch unser Storchenweibchen hat, wie viele ihrer Artgenossen, den Winter in Afrika verbracht. Sie ist bei Wintereinbruch losgeflogen, weil es dort schön warm ist. Auch wir verbringen die kalte Jahreszeit ja gerne mal in wärmeren Ländern. Außerdem kann sie dort ihre Verwandten, z.B. den Nimmersatt, treffen. Auch dieser gehört zu den Störchen, und die beiden verstehen sich prächtig. Eigentlich hätte sie ja auch das ganze Jahr bei uns bleiben können oder eben in Afrika, da würde sie sich die Fliegerei sparen.
Manche Störche verbringen den Winter lieber in Westafrika. Ihre Flugroute führt dann über die Straße von Gibraltar und Frankreich zu uns. Andere überwintern in Ost- oder Südafrika. Sie fliegen über Balkan und den Bosporus. Aber kaum ein Storch fliegt die kürzeste Route über das Mittelmeer, wahrscheinlich hat ihnen die noch keiner gezeigt oder wollen sie vielleicht nicht über die hohen Alpen…?
Auf ihrem Zug sind die Störche vielen Gefahren ausgesetzt. In manchen Ländern werden sie auch gejagt. Es kann auch passieren, dass sie bei der Nahrungssuche in offene Klärgruben rutschen. Es wird gesagt, auch Stromleitungen seien sehr gefährlich. Ich glaube das aber nicht. Schließlich sitzen auch die Stare haufenweise auf den Leitungen, und es passiert ihnen nichts.
Bei uns angekommen, beziehen sie ein Nest, Horst oder auch Emil genannt. Oft ist es dasselbe wie im letzten Jahr. Man sagt deshalb auch, der Storch ist horsttreu oder emiltreu. Übrigens kann so ein Storchennest ganz schön schwer werden, so um die 100-150 kg. Oft wird es über den Winter vom Dach herunter genommen, da müssen schon zwei kräftige Männer anfassen und es herunterheben.
Lösung (Die Fehler sind nummeriert und unten erklärt.)
Auch unser Storchenweibchen hat, wie viele ihrer Artgenossen, den Winter in Afrika verbracht. Sie ist bei Wintereinbruch (1) dorthin geflogen, weil es dort schön warm ist (2). Auch wir verbringen die kalte Jahreszeit ja gerne mal in wärmeren Ländern. Außerdem kann sie dort ihre Verwandten, z.B. den Nimmersatt, treffen. Auch dieser gehört zu den Störchen, und die beiden verstehen sich prächtig (3). Eigentlich hätte sie ja auch das ganze Jahr bei uns bleiben können oder eben in Afrika (4), da würde sie sich die Fliegerei sparen.
Manche Störche verbringen den Winter lieber in Westafrika. Ihre Flugroute führt dann über die Straße von Gibraltar und Frankreich zu uns. Andere überwintern in Ost- oder Südafrika. Sie fliegen über Balkan und den Bosporus. Aber kaum ein Storch fliegt die kürzeste Route über das Mittelmeer, wahrscheinlich hat ihnen die noch keiner gezeigt oder wollen sie vielleicht nicht über die hohen Alpen… ?(5)
Auf ihrem Zug sind die Störche vielen Gefahren ausgesetzt. In manchen Ländern werden sie auch gejagt. Es kann auch passieren, dass sie bei der Nahrungssuche in offene Klärgruben rutschen. Es wird gesagt, auch Stromleitungen seien sehr gefährlich. Ich glaube das aber nicht. Schließlich sitzen auch die Stare haufenweise auf den Leitungen, und es passiert ihnen nichts (6).
Bei uns angekommen, beziehen sie ein Nest, Horst oder auch Emil genannt (7). Oft ist es dasselbe wie im letzten Jahr. Man sagt deshalb auch, der Storch ist horsttreu oder emiltreu. Übrigens kann so ein Storchennest ganz schön schwer werden, so um die 100-150 kg (8). Oft wird es über den Winter vom Dach herunter genommen (9), da müssen schon zwei kräftige Männer anfassen und es herunterheben.
(1) Die Störche machen sich schon im August auf den Weg, sie haben noch eine weite Reise vor sich und brauchen die warmen Aufwinde in denen sie sich in die Höhe schrauben.
(2) Es ist nicht die Kälte, die ihn von uns wegtreibt. Er findet einfach hier im Winter keine Nahrung. Alle Frösche, Mäuse usw. haben sich verkrochen.
(3) Der Nimmersatt ist ein in Afrika lebender Storch. Er ist größer als unser Weißstorch. Allerdings sind die beiden Nahrungskonkurrenten, d.h. sie benötigen die gleiche Nahrung. Und da kann von Freundschaft keine Rede sein.
(4) Im Winter finden die Störche bei uns nicht ausreichend Nahrung und fliegen deshalb in den Süden, (bedingt durch die milden Winter in den letzten Jahren, kommt es jedoch auch vereinzelt, dass Störche den Winter in Deutschland verbringen). In Afrika haben die Störche viele Nahrungskonkurrenten, das ist besonders für die Aufzucht der Jungtiere ungünstig. Außerdem verringert die Trockenzeit das Nahrungsangebot und die Regenzeit kann die Jungtiere in den Nestern regelrecht überschwemmen. Viele Jungstörche bleiben jedoch bis zu ihrer Geschlechtsreife in Afrika und ersparen sich so den beschwerlichen Weg.
(5) Die Störche bevorzugen den Segelflug, wo immer möglich. Es spart viel Kraft, nicht dauernd die Flügel schlagen zu müssen. Für den Segelflug ist die Thermik sehr wichtig. Das sind warme Winde, die über dem aufgeheizten Erdboden entstehen und in denen sich die Störche nach oben schrauben. Über großen Wassermassen, also auch über dem Mittelmeer entsteht keine Thermik, da sich diese nicht schnell genug Aufheizen. Deshalb können die Störche dieses nur an den Meerengen überwinden.
(6) Gefährlich ist es nicht, wenn man nur eine Stromleitung berührt. Dann fließt kein Strom durch den Körper. So ist das bei den (kleinen) Singvögeln. Anders bei den großen Vögeln, etwa den Störchen, wenn sie z.B. mit einem Flügel die eine Leitung berühren und mit dem anderen oder mit den Beinen die andere. Dann fließt der Strom durch sie hindurch und sie sterben.
(7) Ein nicht ebenerdiges Nest großer Vögel (z.B. Storch, Adler usw.) wird auch Horst genannt, niemals Emil.
(8) Ein Storchenhorst, der über Jahre besteht und ausgebaut wird, kann bis zu einer Tonne wiegen.
(9) Das Storchennest wird über den Winter nicht heruntergenommen das wäre viel zu aufwendig und ist auch nicht notwendig.