Zum Tag des Ehrenamts sagen wir „Dankeschön“
Ehrenamt ist Garant der Zivilgesellschaft
Der 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamts. Der NABU Berlin möchte diesen Tag zum Anlass nehmen, um „Dankeschön“ zu sagen. Mehr als 400 Berliner*innen engagieren sich auf Landes- und Bezirksebene für die Belange des Naturschutzes und leisten jährlich mehr als 13.000 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich in allen gesellschaftlichen Bereichen, in der Nachbarschaft und seit jüngster Zeit auch zunehmend digital. All diese Menschen machen sich stark für andere und leisten mit ihrem unermüdlichen Tatendrang einen bedeutenden Beitrag zum Gemeinwohl. Dass jeder dritte Deutsche freiwillig Zeit in die gute Sache investiert, ist ein starkes Zeichen für eine aktive und vielfältige Zivilgesellschaft.
Zum Internationalen Tag des Ehrenamts haben wir und weitere gemeinnützige Organisationen der Plattform krankenversicherung.net ein Interview gegeben. Außerdem gibt es hilfreiche Tipps rund ums Ehrenamt. Reinschauen lohnt sich!
Unsere Engagementbereiche sind vielfältig
In Berlin tun das unsere Aktiven in neun Bezirks-, neun Fach- und sechs Kindergruppen, in der Naturschutzjugend (NAJU), im JoNaTour Jugendklub sowie in zwei bezirksübergreifenden Arbeitsgruppen. Exemplarisch können wir auf die immens wichtige Pionierarbeit Ehrenamtlicher auf dem Biesenhorster Sand oder am Flughafensee Tegel verweisen. Hier leisten Ehrenamtliche seit Jahrzehnten wichtigen Naturschutz, um diese besonderen Standorte der Artenvielfalt zu sichern. Neben der Beweidung ökologisch wertvoller Trockenrasen wird auf diesen zusätzlich mit Handarbeit nachgeholfen, um den natürlichen Aufwuchs von unerwünschten Gehölzen zu verhindern. Nur so können die artenreichen Pflanzengesellschaften erhalten bleiben. Unsere Ehrenamtlichen tragen einen bedeutenden Teil zum Erhalt und Schutz unserer Hauptstadtnatur bei. Darauf sind wir sehr stolz! Wir sind, was wir tun: die Naturschutzmacher*innen!
Engagement von Lebensälteren und Hochaltrigen – ohne sie geht nichts
"Fast zwei Drittel der NABU Ehrenamtlichen in Berlin sind jünger als 50 Jahre. Damit sind wir in Bezug auf das ehrenamtliche Engagement ein im Schnitt sehr junger Verband. Aber fast 20 Prozent unserer Aktiven sind älter als 65 Jahre“, lässt sich Alexander Gürtler wissen, der beim NABU Berlin für den Engagementbereich zuständig ist. Die Erkenntnisse aus der Alternsforschung sind bei beim NABU Berlin bereits gelebte Realität: Menschen im sogenannten Ruhestand oder Menschen älter als 80 Jahre, also die Kohorte der Hochaltrigen, engagiert sich auch oder vielleicht sogar ganz besonders auch noch nach dem Berufsleben freiwillig, weil es die körperliche und geistige Gesundheit befördert. Im Landesverband sind Menschen aktiv, die ihre Expertise, die sie im Berufsleben erworben haben, auch im Ehrenamt zur Verfügung stellen möchten. Hier stellen sie sich dann Herausforderungen zwischenmenschlicher, technischer und körperlicher Natur. Es gibt nichts Schöneres als aus dem Berufsleben auszuscheiden und im Ehrenamt zu spüren, dass die mitgebrachten Fähigkeiten gebraucht und wertgeschätzt werden. Hochaltrige üben Vorstandsämter aus, betreuen kilometerlange Krötenschutzzäune und erfassen Vogelbestände. Das Ehrenamt hält fit. Auch darauf sind wir stolz!
Wie kann ich helfen?
Anpacken und mitmachen kann man beim NABU Berlin in unterschiedlichen Funktionen oder auch ganz ohne ein „Amt“ auszuüben: ganz niedrigschwellig vom Kuchenbacken für hungrige Menschen, die beim monatlichen Arbeitseinsatz angepackt haben, über den sporadischen Einsatz bei einer Bezirksgruppe, die sich lokal für den Vogel- und Insektenschutz stark macht, bis hin zum klassischen Vorstandsamt haben unsere Ehrenamtlichen einen ganz unterschiedlichen Alltag. Aber auch unterhalb des Landesvorstands haben wir sogenannte Gruppensprecher*innen, die sich, gerne auch im Team, um die organisatorischen Belange einer Bezirks- oder Fachgruppe kümmern. Ohne Menschen, die Verantwortung übernehmen, geht es einfach nicht. Das fängt bei der Einladung zum monatlichen Gruppentreffen an und geht auch vielerorts bis zum Kontakt mit der Bezirkspolitik, um für die Interessen der Natur im Kiez, Stadtteil und im Bezirk einzustehen.
Was treibt die Menschen an?
Für viele Menschen steht der sinnvolle Einsatz für den Schutz und Erhalt der Natur an vorderster Stelle, aber auch Spaß machen darf es. Immer häufiger engagieren sich auch junge Menschen, die dem Abwärtstrend in Natur und Umwelt etwas entgegensetzen möchten. Das belegt auch die Shell Jugendstudie 2019. Die Zugehörigkeit zu einer starken Gruppe und der gemeinschaftliche Aspekt der Tätigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Anerkennung wird bei uns großgeschrieben. Wünsche zur Weiterbildung können wir über das NABU Bildungswerk erfüllen. Inhalte sind unter anderem die Ehrenamtskoordination sowie die Vorstands- und Infostandarbeit.
Stichwort Fridays For Future: Was ist mit der Jugend?
Auch die Umweltbildung im Kinder- und Jugendbereich ist Teil unserer Engagementlandschaft. Es gibt bereits eine Fachgruppe Umweltbildung, die auf der Suche nach weiteren Mitstreiter*innen ist, und eine offene Arbeitsgruppe, über die sich die ehrenamtlichen Gruppenleiter*innen von Kindergruppen vernetzen und austauschen. Und trotzdem möchten wir diesen Bereich unbedingt ausbauen. Immerhin sind mehr als 1.000 unserer knapp 18.000 Mitglieder jünger als 16 Jahre. Der Spruch, die Kinder sind unsere Zukunft, gilt für uns mehr denn je. Der Ansatz des NABU Berlin ist es daher, bereits bei den Jüngsten mit der Sensibilisierung für Natur- und Umweltthemen anzufangen. An der Kinder- und Jugendumweltbildung Interessierte sind bei uns immer herzlich willkommen.
Alexander Gürtler / Ehrenamtsmanager beim NABU Berlin