Die Kraniche sind da!
Alljährliches Naturschauspiel rund um Linum hat begonnen
Linum, 28.09.21 - Am Dienstagmorgen wurden in diesem Jahr zum zweiten Mal die Kraniche am Rastplatz Linum gezählt. Ihre lauten, trompetenartigen Rufe schallen schon lange vor Sonnenaufgang aus dem Teichgebiet in den verschlafenen Ort. Eine beachtliche Geräuschkulisse, die nicht bei allen Anwohner*innen auf Begeisterung trifft.
Mehr als 36.000 Kraniche konnten an diesem Dienstag rund um Linum beim Ausflug aus ihren Schlafgewässern gezählt werden. Eine beachtliche Zahl für Ende September. Den Höhepunkt findet die Kranichrast nämlich erst Mitte Oktober, dann werden bis zu 80.00 Kraniche im Gebiet erwartet. Damit ist Linum einer der größten Kranichrastplätze in ganz Europa. Die Kraniche kommen aus ihren Brutgebieten in Skandinavien, Polen, dem Baltikum und Brandenburg nach Linum. Tagsüber fressen sie sich auf den abgeernteten Maisfeldern in der Region Reserven für den Weiterflug nach Spanien bzw. Südfrankreich an. Nachts nutzen sie die flachen Teiche und vernässte Wiesenflächen zum Schlafen.
Führungen zum Ein-oder Abflug – mehr Kranicherlebnis geht nicht
Die Vögel können tagsüber auf den Feldern beobachtet werden und zur Abenddämmerung lockt das Spektakel des Einfliegens in Richtung ihrer Schlafgewässer. Das kleine Dorf Linum wird dabei von einigen der Züge direkt überflogen. Seit letzter Woche bietet die NABU-Storchenschmiede in Linum Führungen zum abendlichen Einflug und morgendlichen Ausflug der Vögel an. Ein beeindruckendes Schauspiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wer nach dem Naturerlebnis noch mehr über die Vögel des Glücks erfahren möchte, sei herzlich zu unserer Vortragsreihe oder einem der Fotoworkshops eingeladen. Wer es kreativer möchte, kann sich außerdem im Origamikranich-Falten üben. Davor, danach und zwischendurch verwöhnt die Storchenschmiede ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen, Suppe und Bockwurst und Glühwein an der Feuerschale.
Buchungen zu den Veranstaltungen sind über die Webseite (storchenschmiede.org/fuehrungen ) oder telefonisch möglich. Der Umstand, dass fast alle Veranstaltungen rund um die Tiere im Freien stattfinden, ermöglicht auch in Coronazeiten einen verantwortungsvollen und sicheren Tourismus.
Hinweise für Individualbesucher*innen
Wer an einer Kranichführung mit unseren Kranichexpert*innen teilnimmt, kann beim Kraniche-Beobachten noch viel Wissenswertes über die eleganten Zugvögel erfahren und wird zu den besten Spots geführt. Wer jedoch auf eigene Faust auf Kranich-Pirsch entlang der Felder geht, sollte aus Rücksicht vor den Tieren und der Natur folgende Dinge beachten:
- Bitte respektieren Sie die aufgestellten Absperrungen! Die Tiere kommen zum Rasten ins Rhinluch. Sie besuchen die Gewässer, um Kraft zu tanken und sich Reserven für die bevorstehende Reise anzufressen. Jede zusätzliche Störung kostet Energie, die sie für den Flug dringend benötigen.
- Bleiben In Deckung! Wenn Sie mit dem Auto kommen, beobachten Sie am besten aus dem Autofenster heraus. Die Vögel nehmen Sie so nicht als Gefahr wahr.
- Bitte betreten oder befahren Sie keine landwirtschaftlichen Flächen oder Feldwege und bewegen Sie sich mit Umsicht.
- Beachten Sie die herrschenden Hygieneregelungen. Auch bei der Kranichbeobachtung müssen die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden.
- Empfehlenswert ist es, wenn möglich, unter der Woche zur Kranichbeobachtung zu kommen. An den Wochenenden kann es bekanntlich sehr voll werden.
Der NABU Berlin dankt dem Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf für die Möglichkeit, diese interaktive Karte mit den aktuellen Rastzahlen ausgewählter Standorte in Mitteleuropa auf unserer Seite zeigen zu können.
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Jährlich, besonders im Herbst, rasten in den Linumer Teichgebieten zehntausende Kraniche. Die Storchenschmiede Linum bietet zahlreiche Exkursionen und Veranstaltungen zum morgendlichen und abendlichen Einflug der faszinierenden Vögel an. Mehr →
Sie veranstalten ein echtes Naturspektakel. Ihre Show wird durch lautes Trompeten angekündigt. Lange bevor man sie sieht, hört man die Kraniche, vor allem bei ihrem Herbstzug Richtung Süden. Bei der Wahl der Zugrouten zeigen sie sich erstaunlich innovativ. Mehr →