Lebensraum Hecke
Ein Gewinn für Tier und Mensch
Hecken aus Sträuchern heimischer Arten bieten Lebensraum und Schutz für die hier lebenden Tiere: Sie sind Rückzugsort für Brutvogelarten wie Rotkehlchen, Amsel oder Heckenbraunelle, andere Tiere suchen Schutz im Dickicht der engen Verzweigungen. Außerdem sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und Säugetiere.
Nahrung für heimische Tiere
Die Beeren oder Früchte von Sträuchern werden nicht nur gern zur Hauptreifezeit im Sommer und Herbst angenommen. Bei manchen Arten hängen diese noch im Winter oder nächsten Frühling an den Zweigen. Damit sind sie eine wertvolle Reserve für Zugvögel wie Mönchs- oder Klappergrasmücke sowie für überwinternde Tiere.
Mit den vielen heimischen Arten lassen sich unterschiedliche Bestenlisten aufstellen: Die Beeren von Vogelbeere (Eberesche) und Schwarzer Holunder werden jeweils von über 60 Vogelarten gefressen und über 30 Säugetierarten fressen die Früchte von Wildapfel, Haselnuss und Vogelbeere. Der Mehrwert gegenüber nicht heimischen Gewächsen wird auch in folgendem Vergleich deutlich: Über 30 in Mitteleuropa heimische Vogelarten fressen die Beeren des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna), während die Beeren eines nordamerikanischen Verwandten, dem Scharlachdorn (Crataegus coccinea), nur von zwei heimischen Vogelarten angenommen werden.
Nektar und Pollen der Blüten stellen ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle dar, vor allem für zahlreiche Insekten. Oft unterschätzt, jedoch genauso bedeutungsvoll sind Blätter und Rinde der Pflanzen. Manche Insekten sind von genau einer bestimmten Pflanzenart abhängig, weil die Larven ausschließlich deren Blätter fressen, zum Beispiel Haselblattroller (Gemeine Hasel) oder Moosbeerenspanner (Gewöhnliche Moosbeere).
Nicht zuletzt fördern attraktive Hecken ein vielfältiges und zahlreiches Vorkommen von Insekten, welches wiederum eine entscheidende Nahrungsgrundlage für viele Vögel darstellt.
Stressfrei gärtnern
Hecken oder Solitärsträucher aus heimischen Arten sind allerdings nicht nur für die Tierwelt von Vorteil. Auch für Gartenbesitzer sind sie von besonderem Reiz: Solche Pflanzen sind angepasst an den jeweiligen Standort und das lokale Klima. Dementsprechend sind sie in der Regel pflegeleichter als exotische Arten, weil sie wenig oder gar keine Wässerung, keinen Dünger und keine Schädlingsbekämpfung benötigen. Zudem sind die Früchte vieler Vertreter auch für den Menschen nutzbar, zum Beispiel für den Sofortverzehr, Marmeladen oder Säfte. Nicht zuletzt sind Hecken im Allgemeinen ein guter Sicht- und Windschutz und reduzieren das Aufkommen von Staub und Lärm.
Wer bei seiner Gartengestaltung Wert auf die Förderung von Insekten, Vögeln und Säugetieren legt, sollte also zu heimischen Arten greifen und dabei gezüchtete Sorten möglichst meiden. Insbesondere Sorten mit gefüllten Blüten bieten keinen Nektar oder Pollen für Insekten.