Der Eichelhäher
Das schönste Blau des Waldes
Verbreitung und Lebensraum
Der Eichelhäher ist über Europa, Teile Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie in einem breiten Gürtel durch Asien und dort südwärts bis nach Indochina verbreitet. Der typische Waldvogel bevorzugt strukturreiche Laub-, Misch, und Nadelwälder, in denen er sich geschickt bewegt und die Deckung von Bäumen und Büschen für sich nutzt. Man kann ihn aber auch in Gärten, Parks und auf Friedhöfen beobachten. Die unregelmäßigen Flügelschläge lassen den Vogel im Flug leicht unbeholfen wirken. Außerhalb der Brutsaison sind Eichelhäher häufig in kleinen Gruppen zu beobachten.
Merkmale
Der Eichelhäher erreicht eine Körperlänge von 32 bis 35 cm, eine Flügelspannweite von 52 – 58 cm und ein Gewicht von etwa 170 Gramm.
Bauch und Rücken des Singvogels sind rötlich braun bis rosa gefärbt. Charakteristisch sind die schwarz-weiße Flügelzeichnung und das blau schillernde Flügelfeld. Bei Erregung stellt der Eichelhäher die schwarz-weißen Scheitelfedern auf.
Kehle, Steiß und Bürzel sind weiß, der lange Schwanz, sowie der kräftige Schnabel sind grauschwarz bis schwarz. Am Kopf sieht man deutlich einen schwarzen Bartstreif. Durch die dunkle Umrandung der hellen Augen wirkt sein Blick sehr eindringlich.
Wald- Polizist und -Architekt
Der Eichelhäher wird auch als “Waldbauer” bezeichnet, da er, ähnlich wie das Eichhörnchen, durch das Verstecken von Eicheln zur Ausbreitung der Eichenwälder beiträgt. Das ganze Jahr über legt er Depots mit überschüssiger Nahrung an, die teilweise vergessen werden.
Ein weiterer Spitzname für ihn ist “Wächter des Waldes”, da er durch seine lauten Warnrufe andere Waldbewohner vor drohenden Gefahren warnt. “Garullus” bedeutet geschwätzig, was darauf hindeutet, dass der Rabenvogel viele Laute von sich gibt. Dazu zählen nicht nur die Warnrufe, sondern auch ein eher leiserer Gesang, sowie das Imitieren anderer Vögel, wie zum Beispiel dem Sperber.
Nahrung, Lebensweise und Gefährdung
Wie viele weitere Vogelarten, ernährt sich der Eichelhäher von Frühling bis Herbst überwiegend tierisch, zieht die Nestlinge mit Insekten, wie Raupen, Schmetterlingen und Käfern auf, während im Winter der pflanzliche Teil seiner Nahrung zunimmt und vorwiegend aus Eicheln, aber auch aus anderen Nussfrüchten wie Bucheckern, Haselnüssen und Esskastanien besteht.
Sein umfangreiches Nahrungsspektrum schließt aber auch Beeren, Baumsamen, Pilze, kleinere Wirbeltiere und Aas mit ein. Um Parasiten aus dem eigenen Gefieder fernzuhalten, “badet” er gern in Waldameisenhügeln und wird dabei von den alarmierten Ameisen mit Säure bespritzt.
Sein Nest baut er meist in mehreren Metern Höhe in dichten Baumwipfeln, um seine Nachkommen vor Nesträubern wie Eichhörnchen, Bilchen und anderen Rabenvögeln zu schützen. In monogamer Saisonehe lebend, tätigt er, später als andere Rabenvögel, zwischen Mitte April und Anfang Mai eine Jahresbrut, bestehend aus 4 bis 7 Eiern. Die Brut dauert zwischen 16 und 17, die Nestlingszeit bis zu 22 Tagen.
Während der Eichelhäher in vergangenen Jahrhunderten als angeblicher Forstschädling und Nesträuber durch die Jagd fast ausgerottet wurde, ist sein Bestand heute stabil und er ist nicht gefährdet.
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