Gefiederlos durch die Stadt
Ramponierter Eichelhäher sucht Paten
Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde der Eichelhäher von aufmerksamen Anwohner*innen in der Nähe des Britzer Damms in Neukölln gefunden und anschließend in die Kleintierklinik der Freien Universität nach Zehlendorf gebracht. Die Ursache für sein ramponiertes Aussehen ist nach wie vor unklar. Glücklicherweise konnte der einstige Vogel des Waldes schon nach sechs Tagen Klinikaufenthalt zur Pflege in die NABU Wildvogelstation übergeben werden. Hier kümmern sich unsere engagierten Tierpfleger*innen liebevoll um den leicht untergewichtigen „Waldpolizisten“, der seitdem täglich wieder an Kraft gewinnt.
Waldpolizist mit breitem Nahrungsspektrum
Der Eichelhäher gehört zu den mittelgroßen Rabenvögeln. Typisch sind sein kräftiger und grauschwarzer Schnabel, ein farbenprächtiges Gefieder sowie der laute, krächzende Alarmruf.
Deshalb gilt er gemeinhin als „Waldpolizist“, der mit seinem lauten Ruf bei Gefahr andere Waldbewohner warnt.
Eichelhäher sind, wie alle Rabenvögel, Omnivore, also Allesfresser. Das Nahrungsspektrum schwankt jahreszeitlich. Im Frühjahr und Sommer stehen vor allem Raupen von Schmetterlingen und Blattwespen, aber auch kleinere Wirbeltiere auf dem Speiseplan. Hinzu kommen Früchte, Baumsamen und Knospen. Im Herbst und Winter erhöht sich der pflanzliche Anteil. Da werden vor allem Eicheln, Bucheckern, Haselnüsse und Kastanien bevorzugt.
Die Auswilderung des Vogels steht aber noch aus und kann sich sogar noch eine Weile hinziehen. Sobald das Gefieder wieder in Ordnung ist und alle Funktionen voll erfüllt sind, darf er wieder durch die Baumkronen streifen. Denn ein intaktes Gefieder ist für einen Vogel lebensnotwendig – nicht nur für die Flugfähigkeit, sondern auch für die Thermoregulation.
Das Team der NABU Wildvogelstation bedankt sich ganz herzlich bei allen Unterstützer*innen.