Die Hummel-Waldschwebfliege
Meisterin der Täuschung
Aussehen und Verwechslung
Die Waldschwebfliege tritt in unterschiedlichen Variationen auf, die jeweils verschiedene Arten von Hummeln imitieren. Im Allgemeinen erreicht sie eine Körpergröße von 11-15mm. Das gelbliche Gesicht, bei den Weibchen besonders auffällig durch die rotgelb glänzende Stirn, setzt sich nach vorne vom Körper ab. Daran befinden sich die schwarzen Fühler. Der Körper ist dicht behaart mit einem hochgewölbten Hinterleib. Die Farbvarianten der Tiere können schwarz-rot ausfallen, ähnlich der Steinhummel oder Wiesenhummel, aber auch schwarz-gelb (Erdhummel) oder weiß-braun wie bei der Baumhummel.
So wird das beeindruckende Tier von Feinden für eine Hummel gehalten und wegen ihres vermeintlichen Stachels in Frieden gelassen. Es gelingt ihr selbst Hummeln zu täuschen. Dabei dient die Mimikry, also die Anpassung des Aussehens wehrloser Tiere an gefürchtete Tiere, nicht nur zum Schutz, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Eiablage.
Vorkommen und Nahrung
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa und Asien bis nach Nordamerika. Dabei ist die Hummel-Schwebfliege besonders auf Waldwiesen und an Waldrändern anzutreffen. Dort fliegen die adulten Tiere bevorzugt Giersch, Skabiose, Disteln und Liguster an. Sie ernähren sich von deren Pollen und Nektar.
Daneben ist ihr Beitrag als Bestäuber nicht zu vernachlässigen. Indem sie auch Pflanzen in für Bienen ungeeigneten Habitaten anfliegen, beispielsweise Agrarflächen, füllen sie eine Lücke im Bestäubungssystem. Die Larven ernähren sich zum Teil vom Nahrungsrückstand der sozialen Insektenstaaten aber auch räuberisch von der Insektenbrut. Nicht ohne Grund wird die Art auch als Nestparasit bezeichnet.
Verhalten und Nestbau
Während ihrer Flugzeit kann die Hummel-Waldschwebfliege von Mai bis August in zwei Generationen gesichtet werden.
Zur Eiablage dringt das Weibchen in die Nester von Hummeln, seltener auch von Wespen ein. In der Regel wird sie dank ihrer Tarnung nicht entdeckt und kann ihre Eier an der Nestwand ablegen. Nach dem Schlupf ziehen sich die Larven in den fremden Bau zurück, wo sie sich als Mitesser ernähren und weiterentwickeln. Den folgenden Winter verbringen sie im Larvenstadium, bis sie sich im Frühling verpuppen.