Mehr als 10.000 Stimmen für die Natur am Flughafen Tegel
NABU Berlin übergibt Petition an Umweltsenatorin Regine Günther
Berlin, 14.4.2021 – Mehr als 10.000 Bürger*innen haben die Petition „Schützt das Naturparadies am Flughafen Tegel!“ des NABU Berlin unterzeichnet. Diese Unterschriften nahm die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, heute vor ihrem Dienstsitz am Köllnischen Park entgegen. Die Senatorin dankte dem NABU Berlin für sein Engagement, gestand einen „Umsetzungsrückstau“ bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten ein und versprach Abhilfe: „Wir haben für den Haushalt 2022/2023 Stellen dafür angemeldet, und jetzt gehen wir in die Verhandlungen“, so Günther.
Rot-rot-grüner Senat trödelt beim Naturschutz
Nur fünf Naturschutzgebiete und sieben FFH-Gebiete hat die SenUVK in der letzten Legislaturperiode ausgewiesen – nicht ausreichend aus Sicht des NABU Berlin. „Der Rückstau der Ausweisungen ist wirklich enorm: 46 Stück an der Zahl“, so Rainer Altenkamp, 1. Virstziender des NABU Berlin. „Die FFH-Gebiete sind außerdem nur ausgewiesen worden, weil Millionen Euro Strafe für EU-Vertragsverletzungen im Raum standen. Wir hätten uns einfach mehr von der rot-rot-grünen Regierung erwartet!“
Umso glücklicher ist der NABU Berlin über die großartige Unterstützung so vieler Bürger*innen und dankt allen Unterzeichner*innen der Petition herzlichst. „Wir wissen nun, es gibt genug Menschen, die sich unserer Meinung anschließen, dass die Gebiete am Flughafensee einen besseren Schutz brauchen“, sagt Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin, „dieser Realität musste sich Frau Günther heute stellen.“
Hintergrund
Seit über 30 Jahren betreut der NABU Berlin das „Vogelschutzreservat am Flughafensee“. Dieses Gebiet und die angrenzende „Tegeler Stadtheide“ auf dem ehemaligen Flughafen sind Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzen, darunter Wendehals, Zwergdommel und Acker-Filzkraut. Die SenUVK verspricht dem NABU Berlin zwar schon seit vielen Jahren, die wertvollen Flächen als Naturschutzgebiet auszuweisen, blieb bisher aber untätig.
Jetzt aber ist schnelles Handeln notwendig, da die Planungen für die Nachnutzung des Flughafengeländes zügig voranschreiten. Erst kürzlich wurde etwa der Vorschlag laut, eine Badestelle am südlichen Seeufer anzulegen – in genau jenem ungestörten Bereich, wohin sich seltene Vögel zurückziehen können. „Wir dürfen nicht länger warten. Die Uhr tickt, und sie tickt schon viel zu lange. Es muss jetzt gehandelt werden!“, sagt Altenkamp.
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