Zwischenstopp für Mahlsdorfer Kröten
Der Amphibienschutzzaun steht
4. März 2020 - Eine verkehrsreiche Straße mit einer Busverbindung im 10-Minuten-Takt durchkreuzt den natürlichen Wanderweg der Kröten zwischen dem Winterquartier und ihrem Laichgewässer, dem Mahlsdorfer Körnerteich. Dank des Krötenzauns sinkt für die Amphibien die Gefahr deutlich.
Fast 20 Naturschützer*innen vom NABU Berlin und der Stiftung Naturschutz rückten aus, um den 300 Meter langen Zaun aufzustellen. Was aussieht wie ein bisschen Plane und ein paar Erdspieße, ist tatsächlich ein ziemlicher Kraftakt. Zunächst werden Furchen mit dem Spaten gezogen. Der untere Teil der Plane wird in die Vertiefung eingegraben, der oberer mit Stangen gespannt. Die Arbeit erfordert Sorgfalt, ein gewisses Maß an Geschick und Geduld, schließlich soll der Zaun kleinere Erschütterungen aushalten können und mindestens ein paar Wochen halten.
Dr. Mirjam Nadjafzadeh, unsere Artenschutzexpertin und Krötenzaun-Verantwortliche, war begeistert von der diesmal überdurchschnittlich großen Helfer*innenzahl und erleichtert, noch vor der großen Wandersaison den Zaun aufgestellt zu haben. Zwar waren es letztes Jahr nur rund 350 Kröten, in guten Jahren können hier aber auch schon mal 800 Erdkröten gezählt werden.
Die Arbeit ist nämlich mit dem Aufstellen des Zauns noch nicht getan. Im Gegenteil – die Amphibienrettung geht erst richtig los. In regelmäßigen Abständen entlang des Zauns sind außerdem Fangeimer in den Boden eingegraben. Die Tiere bewegen sich so lange am Zaun entlang, bis sie in einen dieser Eimer fallen und können eingesammelt werden. Ehrenamtliche und Amphibienfreund*innen aus der Nachbarschaft kontrollieren, dokumentieren und transportieren dann die wandernden Kröten und bringen sie sicher auf die andere Straßenseite zum Laichgewässer.