Polizeigeleit für Mäusejäger
Mäusebussard verbringt Ostertage in der NABU-Wildvogelstation
Mit Polizeischutz in die Kleintierklinik
Am 29. März fanden Passanten den geschwächten und flugunfähigen Patienten im Reinickendorfer Kienhorstpark und verständigten daraufhin die Polizei. Die anrückenden Polizeibeamten fackelten nicht lange, schnappten sich beherzt den trotz Flugunfähigkeit noch recht wehrhaften Greifvogel und brachten ihn in die Kleintierklinik Düppel. Vor Ort wurde das Tier eingehend untersucht. Glücklicherweise konnten schwere Verletzungen wie etwa Knochenbrüche ausgeschlossen werden, sodass stark von einem Anflugtrauma auszugehen ist. Sehr häufig werden Greifvögel Opfer der vielen Berliner Glasfassaden, aber auch Autounfälle sind bei einem Ansitzjäger wie dem Mäusebussard nicht selten. Was genau dem Bussardmännchen zugestoßen ist, kann allerdings nicht nachvollzogen werden. Lediglich sein Ernährungszustand lässt vermuten, dass sein Jagderfolg schon längere Zeit gering war. Das Tier wog bei seiner Einlieferung in die Wildvogelstation nur 660g, was für ein Männchen vor Beginn der Brutzeit doch recht wenig ist. In der Regel starten männliche Tiere mit 800g bis 900g in die kräftezehrende Brutsaison.
Osteressen für das Leichtgewicht
In der Wildvogelstation ist der Mäusebussard in einer geräumigen Zimmervoliere untergebracht. Obwohl seine ersten Flugversuche im Gehege ganz passabel waren, muss das Tier über die Osterfeiertage weiter beobachtet werden. Das Bussardmännchen soll sich erholen und genügend Kraftreserven zulegen. Dabei ist zu hoffen, dass ihm seine Frühlingsgefühle keinen Strich durch die Rechnung machen. „Zu Beginn der Brutsaison spielen bei unseren Patienten oftmals die Hormone verrückt.“ Weiß Stationsleiter André Hallau zu berichten. „Die Tiere sind sehr unruhig, fliegen viel umher und verbrennen so einen Großteil der aufgenommenen Energie sofort wieder.“ Verhungern wird das Bussardmännchen bei einem reichhaltigen Speiseplan in Form von Ratten und Mäusen allerdings nicht. Da es einen guten Eindruck macht, sind die Mitarbeiter der Wildvogelstation guter Hoffnung es nach den Osterfeiertagen wieder in die Freiheit entlassen zu können.
Die Versorgung und der Transport jedes Greifvogels bedeuten für das Team der NABU-Wildvogelstation einen Aufwand von mindestens 300 Euro. Der Mäusebussard ist deshalb noch auf der Suche nach einem Paten. Interessenten melden sich bitte unter (030) 9860837-18. Aber auch eine Spende auf das Konto der Wildvogelstation, IBAN: DE49 1002 0500 0003 2932 01, BIC: BFSWDE33BER ist eine große Unterstützung. Jeder Euro hilft.
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