Beräumung der Wiesen und Artenkunde
Die BG Pankow im Einsatz
Bis zum Herbst wächst die Vegetation derart krautig und hoch, sodass eine spätere Beräumung nicht möglich ist.
Warum macht man das alles?
Die vielen toten Bäume und Hochstubben in der Anlage sind wertvoller Lebensraum- u.a. für den Wendehals (Jynx torquilla), eine ganz besondere Spechtart, die wir beobachten und laut rufen hörten.
Diese Langstreckenzieher sind eben aus ihren südlich der Sahara liegenden Winterquartieren eingetroffen. Sie zimmern keine eigenen Bruthöhlen, sondern nutzen die der anderen Spechte oder natürliche Hohlräume, wie sie in der Altobstanlage reichlich vorhanden sind. Ihre Hauptnahrung besteht aus Ameisen.
Die Pflege des gesamten Schutzgebietes erfolgt nach einem Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) hauptsächlich durch die Oberste Naturschutzbehörde (SenUMVK) sowie dem Forstamt Pankow. Mit der Übernahme einiger Pflegemaßnahmen tragen auch wir etwas dazu bei, dass solche wertvollen Biotope erhalten bleiben.
Nach der Arbeit das Vergnügen
Wir pflegen im Schutzgebiet auch zwei Trockenrasenflächen. Gemeinsam mit Frederik Rothe beobachteten wir an der „Erdbienenwiese“ und an der Kiesgrube im Schutzgebiet unterschiedliche Wildbienenarten.
Neben Blutbienen-, Furchenbienen- und Hummelarten beeindruckte uns ganz besonders eine Kuckuckshummelart, die uns trotz ihrer Größe weitgehend unbekannt war.
Auch eine der Wildbienenart, die in Schneckenhäusern ihre Brutkammern einrichtet, konnten wir bestaunen.
Überall waren die Bruthöhlen der Erdbewohner unter den Wildbienen zu beobachten- und somit auch die „dazugehörenden“ parasitierenden Arten.
Kläglich versagten wir bei der Schätzung der Anzahl von Wildbienenarten in Berlin. Es sind mehr als 300!
Zum Abschluss konnten wir noch eine junge Zauneidechse bewundern, welche sich auf dem Fotoapparat von Frederik sonnte.
Sowohl für Reptilien als auch unzählige Insekten- wie z.B. Wildbienen - bietet das Schutzgebiet geeigneten Lebensraum.
Unsere Pflegemaßnahmen tragen dazu bei, dass solche wertvollen Biotope erhalten bleiben.
Ein Dank an Frederik, der uns mit seinen fundierten Kenntnissen einen kleinen Einblick in die faszinierende Welt der Wildbienen geben konnte.
Für Interessierte: Exkursionen mit Frederik Rothe zum Thema Wildbienen bietet die Aurelia- Stiftung an- Informationen und Termine sind hier zu finden.
Text: Katrin Koch, Gruppenleiterin