Meergänse
Schwarz-weiße Gäste aus dem Norden
Meeresgänse sind im Allgemeinen nicht grau wie Feldgänse, sondern schwarz-weiß gemustert. Man erkennt sie vor allem an ihren schwarzen Füßen und ihrem schwarzen Schnabel. Sie sind eigentlich arktische Vögel, die am Eismeer brüten und in großen Schwärmen in Mitteleuropa überwintern. Das weitaus wichtigste Überwinterungsgebiet ist das Wattenmeer, mit seinen angrenzenden Marschgebieten.
Die häufigste Meergans ist die Weißwangengans (Branta leucopsis) oder auch Nonnengans genannt. Sie ist am ganzen Körper kontrastreich schwarz, weiß und grau gemustert, was sie hierzulande zu einem auffälligen Vogel macht, in ihren nur mit Steinen und Eis bedeckten Brutgebieten allerdings perfekt tarnt. Sie kommt hauptsächlich im Winterhalbjahr an unsere Küsten, um vom dortigen Nahrungsreichtum zu profitieren. Neben ihren ursprünglichen Brutgebieten hat sie in der jüngeren Vergangenheit kleine Brutpopulationen in Europa etabliert, vor allem in den Niederlanden und im Ostseeraum, und brütet inzwischen vereinzelt auch in Deutschland. Alljährlich wird sie auch in Berlin festgestellt, Bruten gab es hier aber bislang noch nicht.
Die Ringelgans (Branta bernicla) sieht man bei uns fast nur an der Nordsee, sie brütet zirkumpolar in der Tundra und überwintert fast ausschließlich an der Küste. Sie ist sehr dunkel gefärbt, nur der namensgebende „Ringel“ am Hals, Teile der Flanken und von Bauch und Bürzel sind weiß oder hell. Im Binnenland ist sie eine seltene Ausnahmeerscheinung, an der Küste in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen kann man sie aber alljährlich in großen Schwärmen beobachten. Auf der Webseite des NABU Schleswig-Holstein finden Sie Näheres zu Meeresgänsen.
Eine amerikanische Verwandte ist die Kanadagans (Branta canadiensis), die in Deutschland als Ziervogel angesiedelt wurde und inzwischen auch regelmäßig in Berlin brütet. Diese sehr große Gans ist ganzjährig an den Gewässern der Stadt anzutreffen.
Text: Ansgar Poloczek
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