Amerikanische Kiefernwanze
Leptoglossus occidentalis
Inzwischen wird sie häufig auch in Berlin beobachtet: die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis) ist trotz ihrer bräunlichen Färbung ein auffälliges und im Grunde genommen sogar recht hübsch anzusehendes Tier. Wie viele andere Organismen ist sie durch menschlichen Einfluss Ende der 1990er Jahre aus ihrer nordamerikanischen Heimat nach Europa gelangt und hat in einem knappen Vierteljahrhundert weite Teile des Kontinents besiedelt.
Lieblingsmahlzeit: Samen
Wie der Name vermuten lässt ist diese Wanze vor allem an Kiefern gebunden, von denen sowohl in Europa als auch in Nordamerika mehrere Arten vorkommen. Sie ernährt sich nach Wanzenart saugend von Blüten, jungen Trieben und Samen der Nadelbäume. Bisweilen kann ein starkes Vorkommen der Wanze die Samenproduktion befallenener Bäume messbar beeinträchtigen, schwere forstwirtschaftliche Schäden sind aber bislang nicht bekannt. Ihre starke Ausbreitung liegt sicherlich auch an ihren wenig wählerischen Nahrungsgewohnheiten. Neben ihrer Hauptnahrung Kiefern findet man sie bisweilen auch auf anderen Nadelbäumen, wie Tannen, Fichten oder Wacholdern, weshalb sie aufgrund der vielfachen Verwendung dieser Arten als Ziergehölze oftmals in Gärten anzutreffen ist.
Fortpflanzung
Wie viele Insekten hierzulande ist auch die Amerikanische Kiefernwanze univoltin, d.h. sie bildet eine Generation pro Jahr aus. Die Individualentwicklung ist zum Spätsommer oder Herbst abgeschlossen, das adulte Tier, das sogenannte Imago, überwintert. Die Eiablage erfolgt zum Frühjahr direkt an den Nahrungspflanzen. In Mexiko, dem Südrand ihrer natürlichen Verbreitung können auch mehrere Generationen pro Jahr schlüpfen.
Herbstlicher Wanzenbesuch
Bisweilen können wir die kleinen Krabbler mit den langen Fühlern mit Beginn der kühlen Jahreszeit an unseren Häuserfassaden beobachten. Ist das Fenster geöffnet, kommen sie, auf der Suche nach einem warmen Winterquartier, auch in die Wohnung. Dies kann bei größeren Ansammlungen lästig sein, größere Gefahren drohen durch die Tiere aber keineswegs. Am besten befördert man die Wanze einfach behutsam wieder nach draußen.
Text: Ansgar Poloczek
Wanzen haben sechs Beine, sind kompakt gebaut mit einer Art Panzer auf dem Rücken und krabbeln durch unsere Gärten, über unsere Balkone oder an der Häuserfassade entlang. Doch Wanzen sind keine Käfer! Sie bilden eine eigene Ordnung innerhalb der Insekten. Mehr →
Im Herbst fallen sie uns ganz besonders auf. Dann besuchen uns die brummenden Sechsbeiner auch gern in der Wohnung durchs geöffnete Fenster. Denn wenn die Tage kürzer werden, begeben sich Wanzen auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Mehr →