Erfolgreiche Zwischenbilanz
Beindruckende Bilanz der Artenschutzprojekte des NABU Berlin trotz schwieriger Startbedingungen im Corona-Jahr
In einer Veranstaltung mit mehr als 70 Teilnehmenden haben wir sowohl auf die Bedeutung des Artenschutzes am Gebäude als auch den angewandten Schutz von Bienen, Wespen und Hornissen aufmerksam gemacht. Die beiden vorgestellten und beim NABU Berlin angesiedelten Projekte berichteten in einer Zwischenbilanz über Maßnahmen zur Förderung von Fledermäusen, Vögeln und Insekten in Berlin. Seit Ende letzten Jahres laufen die von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) gefördert Projekte „Artenschutz am Gebäude“ und „Hymenopterendienst des NABU Berlin“ und haben nun in einer virtuell stattfindenden Veranstaltung eine Zwischenbilanz präsentiert.
Grußworte an die Projekte
Staatsekretär Stefan Tidow (SenUVK) eröffnete die Veranstaltung mit einem Resümee über die Anstrengungen der rot-rot-grünen Koalition, die Berliner Stadtnatur zu entwickeln. Er verwies darauf, dass es zum Erhalt der Biodiversität oft darauf ankommt „unauffällige Lebensstellen zu schützen“. Weiterhin hoffe er für die beiden Projekte „eine perspektivische Verstetigung erreichen zu können“. Dr. Turgut Altuğ, naturschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der maßgeblich die Berliner Strategie zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern initiierte, hob die Bedeutung der Naturschutzverbände für die Umweltpolitik hervor. Beide Grußwort-Redner unterstützen den vom NABU geforderten Naturschutzstatus für die artenreichen Biotope am Flughafen Tegel. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, unterstrich die Bedeutung von Städten für den Artenschutz. Oft gehe es bei der aktiven Naturschutzarbeit in Berlin darum, Aufklärung und Ausgleich zu schaffen, wenn „Wildtiere auf den Bürger treffen“.
Hymenopterendienst etabliert sich als Beratungsstelle
Der NABU Hymenopterendienst konnte sich als bereits gut etablierte Anlauf- und Beratungsstelle für besonders geschützte Hautflügler beim NABU Berlin präsentieren. Mit 1.733 Beratungen per Telefon und Email, sowie weiteren 152 Beratungen und 99 Umsiedlungen vor Ort war das erste Projektjahr dennoch ein eigentlich ganz normales Bienen- und Wespenjahr. Nur mit Hilfe der Fachgruppe Hymenopterenschutz und den dort ehrenamtlich Aktiven war es möglich, schnell bei aufgefundenen Nestern und dadurch gestoppten Bauvorhaben oder akuten Gefährdungssituationen helfen zu können. Dabei musste dann auch der Mensch manchmal Platz machen: Ein großes Hornissennest im Straßenbaum in Alt-Buch wurde durch Absperrungen geschützt, während die Passanten schadlos hinter dem Baum entlang geführt wurden. Zusätzlich wurden im Projekt zahlreiche Kolonien der heimlich lebenden Wildbienen kartiert und Aufklärungsarbeit in Bezug auf eine neue invasive Art, der Asiatischen Hornisse, durchgeführt.
Sensibilisierung für tierische Bewohner an Gebäuden
Das Projekt "Artenschutz am Gebäude" engagiert sich für den Schutz gebäudebewohnender Arten wie Vögel und Fledermäuse, die ihre Lebensstätten häufig durch Sanierungen oder Abrisse verlieren. Ziele des Projektes sind v.a. die Sensibilisierung verschiedener Stakeholder aus der Baubranche, die Entwicklung von Methodenstandards zur Erfassung gebäudebewohnender Vogel- und Fledermausarten und das Monitoring bzw. die Erfolgskontrolle von Ersatzkästen. Im ersten Projektlaufjahr konnten viele Erfolge verzeichnet werden. Mit 22 Schulungen von rund 500 Teilnehmenden über Vorträge bis hin zu 134 Beratungen standen die Projektmitarbeiterinnen Ratsuchenden und Unternehmen instruktiv zur Seite.
Die Veranstaltung konnte zusätzlich im YouTube-Kanal des NABU Berlin verfolgt werden und kann unter dem Kurzlink https://youtu.be/HckJe6IfYmM nacherlebt werden.
Für Architekt*innen, Immobilienverwaltungen und andere mit Gebäude befasste Personen bietet das Projekt Artenschutz am Gebäude Schulungen an.