Finkenkönig zweimal von der Katze angegriffen
Junger Kernbeißer braucht Ihre Hilfe!
Zweimal wurde er von der Katze erbeutet, zweimal hat er überlebt. Der junge Kernbeißer, der einer Familie in Dallgow-Döberitz von ihrer Katze als „Geschenk“ überreicht wurde, macht dem Ruf des Kernbeißers als robuster und kräftiger Vogel alle Ehre. Nach dem zweiten Mal gab ihn die Familie Ende August in die Obhut der Wildvogelstation des NABU Berlin. Der Vogel war leicht verletzt und noch nicht selbständig, er muss das Fliegen erst noch richtig lernen.
Der Kernbeißer wurde zunächst von einer ehrenamtlichen Helferin gefüttert und ist jetzt stark genug, um in einer Voliere der Wildvogelstation für die Auswilderung fit zu werden. Bevor es soweit ist, muss er noch die nötigen Muskeln aufbauen und an Kraft zulegen. Ob es sich bei dem kleinen Pflegling um Männchen oder Weibchen handelt, ist noch nicht erkennbar, da sich erst mit dem Wechsel des Jugendkleids die für die Geschlechter typischen Farben und Zeichnungen ausbilden.
Abgeleitet aus umfangreichen Untersuchungen in Großbritannien töten Katzen in Deutschland jährlich etwa 66 Millionen Vögel . Trotz der hohen Zahlen gibt es jedoch keine Hinweise auf Bestandsgefährdungen durch Katzen. Hauptgrund ist, dass die Hauskatzen überwiegend häufige Vogelarten Siedlungsbereiche wie Amsel, Blaumeise, Star oder Haussperling erbeuten. „Die massenhafte Tötung durch Hauskatzen ist dennoch höchst ärgerlich, besonders da sie vermeidbar wäre und der Großteil der Opfer nicht einmal gefressen wird“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin.
Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) sind unter den europäischen Finkenarten die Größten und Kräftigsten und werden daher auch „Finkenkönige“ genannt. Markant ist vor allem ihr kräftiger, dreiecksförmiger Schnabel. Der Oberschnabel verfügt über fünf Schneidekanten. Damit lassen sich sogar Obstkerne aufspalten. Kernbeißer ernähren sich daher auch von Samenkernen, die kaum ein anderer Vogel knackt, wie Kirsch- oder Pflaumenkernen. Sie fressen aber auch Früchte, Insekten und deren Larven. Der Bestand gilt weltweit als stabil, über 2,4 Millionen Brutpaare leben in Europa. Kernbeißer sind in Deutschland Standvögel, die das ganze Jahr lang hier sind ihr Lebensraum sind Laub- und Mischwälder. In Berlin brüten sie aber auch in Parks und großen Gärten sowie auf Friedhöfen.
Bitte unterstützen Sie uns, damit wir den jungen Kernbeißer für die Auswilderung stark machen und ihn dann in die Freiheit entlassen können: berlin.nabu.de/spenden-und-mitmachen