Kritik an Müggelseedemo
Motorbootlobby macht Stimmung gegen Schutzgebiet
09. Juni 2017- Nach umfassenden Gesprächen mit Senat und Naturschutzverbänden haben sich die Wogen bei den Wassersportverbänden längst geglättet und man arbeitet an einer zusätzlichen Freiwilligen Vereinbarung zur naturverträglichen Nutzung der Wasserflächen. Die Veranstalter einer Bootsdemo auf dem Müggelsee verbreiten jedoch wieder falsche Informationen.
„Von einer schleichenden Verdrängung des Wassersports vom Müggelsee kann nicht die Rede sein“ betont Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin. „Die derzeitigen Nutzungen werden weiterhin möglich sein. Ohne die Schutzgebietsverordnungen müsste für jede Wassersportveranstaltung auf dem Müggelsee eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Das kann auch nicht im Interesse der Wassersportler sein. Die geplanten Verordnungen sind auch nicht ‚zu Ungunsten der Bevölkerung‘, aber sie berücksichtigen auch nicht nur die Interessen der Sportbootfahrer, wie es sich die Veranstalter der Demo offenbar wünschen.“
Der Müggelsee ist seit 2004 als Flora-Fauna-Habitat–Gebiet an die Europäische Union gemeldet. Die Ausweisung als Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet ist längst überfällig, die Verzögerung hat bereits ein Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen die Bundesrepublik ausgelöst.