Gute Sicht auf Nachwuchs und Verkehr in Blankenfelde, Foto: Jens Scharon
Der NABU Wappenvogel 2017 in Berlin
Neue Ansiedlung des Weißstorchs in Berlin-Pankow
Neue Ansiedlung in Blankenfelde
Bisher beschränkten sich die Brutplätze des Weißstorchs in Berlin auf den Bezirk Lichtenberg. Drei Nester gibt es im Norden des Bezirks, am Rand der sich bis nach Brandenburg erstreckenden Feldluren. Zwei Nester befinden sich im Ortsteil Malchow und eins in Falkenberg. Alle Nester wurden ab April von Weißstörchen besetzt. Während in den Malchower Nestern keine Bruten stattfanden, werden in Falkenberg drei Jungvögel aufgezogen.
Seit Jahrzehnten boten Naturschützer dem Weißstorch in geeignet erscheinenden Gegenden Berlins Nisthilfen an. Dazu gehörten die Dörfer Lübars in Berlin-Reinickendorf und Blankenfelde in Berlin-Pankow. Verschiedenste Angebote, vom klassischen Mast mit Wagenrad bis zu Dachreitern auf Scheunen, sollten Störche zum Verweilen animieren. Viele Jahrzehnte ohne Erfolg.
Endlich Bruterfolg
2016 begann ein Storchenpaar mit dem Nestbau auf einer Mobilfunkantenne in Blankenfelde. Nach einer Brutzeit von ca. 32 Tagen sind in diesem Jahr mindestens zwei Jungstörche geschlüpft. Nach etwa 60 Tagen im Nest, während denen sie von den Altstörchen mit Futter von den umliegenden Feldern, Wiesen und Feuchtgebieten versorgt werden, machen sich die Jungstörche getrennt von den Altvögeln in ihre Winterquartiere. Diese können in Südafrika liegen aber auch immer häufiger überwintern Weißstörche auf der Iberischen Halbinsel oder in Nordafrika.
Für die Jungstörche im Nest sind die zunehmenden Starkregen im Frühsommer, bei der es zu Staunässe in den Nestern kommen kann, eine Gefahr. In der Folge ertrinken die Jungvögel, verklammen oder können nach einer Erkältung verenden. Zumindest die Unwetter am 22. Juni haben alle Berliner Jungvögel gut überstanden.
27.06.2017, Jens Scharon