„Personalausweis“ am Fuß
Die AG Greifvogelschutz bittet um Meldungen von Turmfalken mit Kennring. So können wichtige Daten zum Berliner Turmfalkenbestand erfasst werden. Mehr →
Die Arbeitsgruppe besteht aus meist ehrenamtlich tätigen, an Greifvögeln interessierten Bürgern, Spezialisten der Behörden und Wissenschaftlern, die sich mit dem Schutz und der Erforschung der wildlebenden Greifvögel und Eulen insbesondere in Berlin und einigen Teilen Brandenburgs befassen. Die AG arbeitet mit Behörden und wissenschaftlichen Instituten zusammen, und ihre Mitgliederstruktur ermöglicht ihr einen sehr hohen Wirkungsgrad und Informationsaustausch auf breiter Ebene.
Leitung:
Rainer Altenkamp
Arbeitsschwerpunkte im Überblick:
Die AG Greifvogelschutz bittet um Meldungen von Turmfalken mit Kennring. So können wichtige Daten zum Berliner Turmfalkenbestand erfasst werden. Mehr →
Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um das Anpassungsverhalten von Mäusebussarden an urbane Lebensräume besser zu verstehen. Mehr →
Nicht nur für „Gutbetuchte“ wird Wohnraum im Pankower Florakiez geschaffen, auch wildlebenden Vögeln greift man hier unter die Fittiche. Mehr →
Auf dem St. Elisabeth-Friedhof im Wedding wurden drei Greifvögel vergiftet. Das Komitee gegen den Vogelmord stellte Strafanzeige gegen Unbekannt. Mehr →
Per Webcam erhalten Sie einen exklusiven Einblick ins Leben einer Berliner Turmfalkenfamilie auf dem Dach der Park-Klinik Weißensee. Mehr →
Am 5. März 2015 wurden neue Nistkästen für Turmfalken an zwei großen Hochspannungsmasten in Marzahn angebracht. Mehr →
Greifvogelschutz hat in Berlin eine lange und sehr erfolgreiche Tradition, die mit solch bekannten Namen wie Konrad Banz, Wolfgang Fischer, Oskar Heinroth, B. Meisel, Otto Schnurre, Viktor Wendland und Dietrich Fiuczynski verknüpft ist.
In den Jahren 1980 bis 85 legten Paul Sömmer und Volker Hastädt den Grundstock für die bis heute weitergeführten Greifvogeluntersuchungen in Berlin und angrenzenden Teilbereichen der Brandenburger Landkreise Barnim, Oberhavel und Märkisch Oderland (Altkreise Oranienburg, Bernau und Strausberg).
1985 gründeten Thomas Müller und Paul Sömmer in Ostberlin die AG Greifvogelschutz Berlin-Bernau, die die hinsichtlich Länge und Umfang bis heute konkurrenzlosen Datenreihen über Greifvögel fortführte.
Die AG arbeitet mit wissenschaftlichen Methoden wie Beringung, Untersuchungen zur Pathologie und veterinärmedizinischer Diagnostik einschließlich der Rehabilitation und, nach Möglichkeit, anschließenden Wiederauswilderung aufgefundener Greifvögel durch unsere beiden Pflegestationen. Hinzu kommen Rückstandsuntersuchungen an Eiern, Federn und Organen ausgewählter Arten und anderes, um mehr Informationen über Lebensweise, Verbreitung und Verlustursachen von Greifvögeln zu gewinnen und so die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu erhöhen.
Nicht zuletzt aber setzt sich die AG Greifvogelschutz für den Erhalt der für Greifvögel und Eulen wichtigen Habitate ein! Die Verbesserung und der Schutz von Brutplätzen insbesondere der Arten Turmfalke (Falco tinnunculus) und Wanderfalke (F. peregrinus) gehören ebenso dazu wie die wissenschaftliche Untersuchung und Beringung ausgesuchter Greifvogelarten wie z. B. Habicht (Accipiter gentilis) und Baumfalke (F. subbuteo) in Berlin. So läßt sich eine Fülle relevanter Daten u. a. über Lebensdauer und Wanderung der Vögel in der Stadt gewinnen.
Bisher wurden fast 4.000 Turmfalken in Berlin beringt, von denen einige unter anderem in Algerien, Frankreich, Spanien und Italien gefunden wurden, aber auch sehr viele als Brutvögel in der Stadt selbst.
Im Rahmen von Populationsuntersuchungen werden wertvolle Erkenntnisse über Verbreitung der Vögel, ihre Reproduktion und Ernährung gewonnen. Diese Daten werden dann für int. Untersuchungsprojekte, wie etwa dem Monitoringprogramm für Greifvögel und Eulen der Universität Halle (s. u.), aufbereitet und zugänglich gemacht. Sie dienen aber auch zur Erarbeitung von Artenschutzprogrammen in der Stadt selbst. Komplexe Analysen zu Pathogenese, Ätiologie und Todesursachen werden an Fachinstituten durchgeführt, Todfunde eingesammelt und der wissenschaftlichen Präparation und Aufbewahrung im Naturkundemuseum Berlin zur Verfügung gestellt. Rückstandsuntersuchungen in Blut, Kadavern und in Eiern ausgewählter Arten werden vorgenommen und die Auswirkung der Urbanisierung bei Greifvögeln erforscht.
Die Vorgehensweise der AG orientiert sich am Greifvogelmonitoring Stubbes (Martin-Luther-Universität Halle), wobei Flächen von einzelnen Bearbeitern auf eine oder mehrere Arten hin untersucht werden. Die gesamte von der AG für das Greifvogelmonitoring bearbeitete Fläche umfasst ca. 1200 km2 und setzt sich wie folgt zusammen: