Reiherente - Foto: Frank Derer
Enten gehören sicherlich zu den bekanntesten Vögeln hierzulande. Das gilt natürlich vor allem für die häufigste Art, die Stockente, aber auch in der Innenstadt gibt es einige unterschiedliche Entenarten, die sich gut beobachten lassen und leicht voneinander zu unterscheiden sind. Vor allem durch das oft sehr bunte und charakteristische gefärbte Prachtkleid der Männchen sind Enten gut zu bestimmen.
Als Enten werden verschiedene Gruppen von Wasservögeln bezeichnet, deren Verwandtschaftsverhältnisse untereinander nicht abschließen geklärt sind, und die zusammen mit Schwänen und Gänsen die Gruppe der Entenvögel (Anatidae) bilden.
Hierzulande gibt es vor allem drei große Gruppen heimischer Entenvögel: Schwimmenten, Tauchenten und Meeresenten. Die Schwimm- oder Gründelenten sind die häufigste und vermutlich auch bekannteste Gruppe. Sie haben einen vergleichsweise langgestreckten Körper und sind vor allem durch ihre bevorzugte Methode zum Nahrungserwerb charakterisiert, dem Gründeln, bei dem der Vogel schwimmend an der Wasseroberfläche bleibt und nur den Kopf samt Vorderkörper untertaucht um an Nahrung zu gelangen. Zu den Schwimmenten zählt die mit Abstand häufigste Entenart, die Stockente (Anas platyrhynchos), weitere bisweilen in Berlin zu beobachtende Vertreter sind die eher schlicht gefärbte Schnatterente (A. strepera), die große Löffelente (A. clypeata) mit ihrem typischen breiten Schnabel und die recht kleine Krickente (A. crecca).
Tauchenten sind eher kompakt gebaut und wie der name suggeriert, haben sie ein ausgeprägtes Tauchverhalten und holen sich ihre Nahrung vollständig unter Wasser. Ihr häufigster Vertreter in Berlin ist die Reiherente (Aythya fuligula) mit dem charakteristischen schwarz-weißen Prachtkleid des Männchens und dem namensgebenden Schopf am Hinterkopf. Auch die rotköpfige Tafelente (A. ferina) gehört hierher.
Und dann gibt es noch die große und heterogene Gruppe der Meeresenten, von denen einige auch im Binnenland vorkommen. Ein Berliner Vertreter ist die Schellente (Bucephala clangula), die vor allem an größeren Seen zu finden ist. Zu dieser Gruppe zählen auch die Säger, ausgezeichnete Taucher, die ihren Namen aufgrund ihres geriffelten Schnabels haben, der zum Erbeuten von Fisch nützlich ist. Die größte heimische Art, der Gänsesäger (Mergus merganser), brütet gelegentlich auf Stadtgebiet.
Sie ist die mit Abstand häufigste heimische Entenart und einer der häufigsten Nicht-Singvögel überhaupt in Deutschland. Bestandsschätzungen liegen bundesweit bei bis zu 350 000 Brutpaaren, davon knapp 3000 auf Berliner Stadtgebiet. Mehr →
Auch in diesem Frühjahr ist mit einigen ungewöhnlichen Brutplätzen von Stockenten in Berlin zu rechnen, die dem Team der Wildvogelstation wieder einiges abverlangen werden. Mehr →
Schellenten brüten in Baumhöhlen in der Nähe von Gewässern. Der NABU Berlin hängt mit der Unterstützung des Naturschutzamtes und Schüler*innen der Schulfarm Insel Scharfenberg Nistkästen rund um den Tegeler See auf. Mehr →
Enten und Gänse haben nicht nur grundlegende Ähnlichkeiten im Körperbau, sondern teilen auch die wassergebundene Lebensweise. Sie sind die auffälligsten Wasservögel hierzulande und wo Gänse sind, sind Enten meist nicht weit. Mehr →
