Wasser für unsere Klimaretter
Am 25. April ist Tag des Baumes
21.04.2020. Was wäre unsere Stadt ohne Bäume – schließlich gilt sie als eine der grünsten Europas? Für uns Berliner*innen sind Bäume nicht nur Holzlieferant, sie bieten unseren Augen Entspannung, produzieren Sauerstoff und Verdunstungskälte, filtern Schadstoffe aus der Luft und bieten kühlenden Schatten. Sie klimatisieren unsere belastete Stadt und sind außerdem Lebensraum für Wildtiere. Haben sie die Chance alt zu werden und tiefe Spalten und Höhlen zu bilden, können sie neben Insekten und Spinnen auch Fledermäusen, Eulen und kleinen Säugetieren eine Wohnstätte bieten.
Gerade die knorrigen, alten Bäume sind selten geworden. Rund um Berlin finden wir überwiegend monotone Kiefernforste – Nutzwälder für die Holzindustrie. Deshalb ist für uns jeder mächtige und alte Baum ein wichtiger und unersetzlicher Lebensraum, den es zu bewahren gilt.
Klimarelevant ist aber auch jeder kleinere Baum. Auch vor dem Hintergrund des Anstiegs der sommerlichen maximalen Tagestemperaturen ist die Anzahl der Gehölzfällungen in Berlin erschreckend. Statistiken aus 2019/2018 sind leider nicht veröffentlicht, aber allein im Jahr 2017 wurden 7.883 Straßenbäume gefällt. Nachpflanzungen erfolgten nur in 1.777 Fällen. Die Fällungen auf privaten Grundstücken oder im öffentlichen Raum sind dabei gar nicht berücksichtigt.
Die letzten beiden Sommer haben unseren Bäumen sehr zugesetzt. Auch in diesem Frühjahr hat es seit mehreren Wochen nicht geregnet und die Wetterprognosen für die nächsten Wochen stellen viel Sonne, aber keinen Regen in Aussicht. Gerade jetzt im Frühling, wenn die Laubbäume ihre Blätter austreiben, ist ihr Wasserbedarf sehr groß und die Grundwasserreserven sind trotz des Regens im Winter noch nicht aufgefüllt.
Wasser für den Baum vor unserer Haustür
Der Senat hat den Bezirken zusätzliche Mittel für die Bewässerung der Stadtbäume zur Verfügung gestellt. Aber in Zeiten der Pandemie, in der auch Verwaltungsmitarbeiter*innen Kinder betreuen müssen oder als „Reservepersonal“ eingeteilt sind und die Organisation von Bewässerung schwierig ist, scheint derzeit die regelmäßige Bewässerung aller Berliner Stadtbäume nicht realisierbar. Warum kümmern wir Berliner*innen uns nicht selbst um einen Baum vor unserem Haus? Ein paar Gießkannen Wasser pro Tag können den entscheidenden Unterschied machen. Viele Berliner*innen haben gerade mehr Zeit und von etwas Bewegung an der frischen Luft ohne große Wege profitieren wir doch auch.
Worauf warten wir noch?
Ran an den Wasserhahn und Leben schenken!
Für den Baum und für uns!