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Berlin freut sich über die ersten Schwalben im Jahr
Schwalben gelten als Verkünder des Sommers und wurden früher als Glücksbringer für Haus und Hof geschätzt. Heute brauchen die kleinen Langstreckenzieher selbst Glück, denn nicht immer finden sie ihre Nester vom Vorjahr nach der anstrengenden Überquerung der Sahara und des Mittelmeers wohlbehalten vor. So manches Nest wurde – trotz des gesetzlichen Schutzes und drohenden Bußgeldern von bis zu 20.000 € – im Winter entfernt.
Die früheren Felsenbrüter und sogenannten “Kulturfolger“ bauen ihre Nester in Städten häufig an Gebäudestrukturen wie Dachvorsprüngen und Balkonen. Da es durch das Brutgeschäft der geselligen Koloniebrüter zu Verunreinigungen an der Fassade kommen kann, ist dies leider nicht bei allen Gebäudebesitzer*innen gern gesehen. Viele Schwalben verlieren auch durch die in Berlin so häufigen Sanierungen oder andere Bauvorhaben ihre Kinderstube.
In unserem Projekt "Artenschutz am Gebäude" sensibilisieren wir daher die Bauherrschaft, Architekt*innen, Handwerker*innen und Bürger*innen für den Schutz von Mehl- und Rauchschwalben sowie weiteren gebäudebewohnenden Arten. Wichtig ist, dass der Artenschutz rechtzeitig mitgedacht wird und den Tieren bei unvermeidbaren Zerstörungen von Nestern, geeignete Ersatzniststätten bereitgestellt werden.
Wir zeichnen Schwalbenfreund*innen aus
Da die einst so häufigen Flugakrobaten immer seltener werden, hat sich der NABU dem Schwalbenschutz ganz besonders verschrieben. An Gebäudebesitzer*innen, die Schwalben bei sich willkommen heißen, verleiht der NABU Berlin daher die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“.
Wenn Sie selbst mit Schwalben unter einem Dach leben und für ihre Akzeptanz werben möchten, können Sie sich auf eine der begehrten Schwalben-Plaketten des NABU Berlin bewerben.
Jede*r von uns kann etwas tun… beispielsweise durch das Aussäen von Pflanzen, die Insekten und damit indirekt auch Schwalben Nahrung bieten oder die Bereitstellung von Lehmpfützen, die Nistmaterial liefern. Das kann auch im Kleinen auf dem Balkon oder durch das Aufstellen eines mit Wasser vermengten Lehmklumpens im Blumenuntersetzer geschehen. Verschmutzungen der Fassade und darunterliegender Bereiche können durch das Anbringen eines Kotbrettchens etwa 50 cm unter dem Nest entgegengewirkt werden.
Gerne berät Sie der NABU Berlin im Projekt „Artenschutz am Gebäude“ über diese und weitere Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung unserer gefiederten Glücksbringer.