Charta für das Stadtgrün
Berliner Litfaßsäulen-Beteiligung für die gute Sache
Außerdem war ein Stadtvertrag zur dauerhaften Erhaltung wichtiger Grün-, Frei- und Naturflächen angestrebt. Nach zwei Jahren Regierungszeit zeigt sich noch viel Potenzial. Während eine landeseigene Fläche nach der nächsten in das Vermögen der Wohnungsbaugesellschaften übertragen oder an private Investoren verkauft wird und allein in zehn Änderungen des Flächennutzungsplans aus 2018 die Bebauung von rund 175 Hektar Freifläche vorbereitet werden, wurden für Grün- und landwirtschaftliche Flächen in 2016 rund 28 Hektar und in 2017 nur rund 1,5 Hektar Fläche angekauft. Eine einzige Fläche von 2,9 Hektar Größe wurde in einem Naturschutzgebiet gekauft (Quelle: Schriftliche Anfrage Nr. 18/15 542 vom 05.07.2018).
Die Zukunft des Berliner Stadtgrüns liegt in unseren Händen
Mit der Erarbeitung einer „Charta für das Stadtgrün“ will der Senat mit Hilfe der Berlinerinnen und Berliner eine dauerhafte Selbstverpflichtung des Landes Berlin für den Umgang mit dem Stadtgrün erarbeiten, die vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden soll. Wir hoffen, dass es sich dabei nicht nur um eine weitere Absichtsbekundung handelt, die längst beschlossene Maßnahmen zum Landschafts- und Artenschutzprogramm, StEP Klima, zur Biologischen Vielfalt oder Stadtlandschaft lediglich zusammenfasst und erweitert.
Zeigen Sie der Senatsverwaltung Ihre Lieblingsplätze im Grünen: die artenreichen kleinen Brachen, die vergessenen Flussufer, die verwunschenen Lichtungen, die undurchdringlichen Hochstaudenfluren oder die stillen Friedhöfe. #meingruenesberlin
Geplant ist der Beschluss durch das Abgeordnetenhaus für die 2. Hälfte des nächsten Jahres. Bis dahin werden die Bürger*innen online und auf zahlreichen Veranstaltungen gefragt. Wir hoffen, dass das Ergebnis des langwierigen Prozesses ist, dass die verbleibenden Flächen langfristig tatsächlich gesichert und qualifiziert werden.
Wünschenswert ist, das die Flächenmeldungen der Berliner*innen tatsächlich berücksichtigt werden. Für Naturschützer, ob privat oder organisiert, ist die Charta allemal eine Chance zum Mitreden - in Form von handfesten Kommentaren oder eigenen fachlich relevanten Beiträgen.
Text: Jutta Sandkühler