Märchenbrunnen-Foto: Carola Krauß
Volkspark Friedrichshain
Aktivitäten der BG Friedrichshain-Kreuzberg im Volkspark Friedrichshain
Vogelschutz
Unsere Aufmerksamkeit gilt vor allem den Vögeln. Ihr Vorkommen zu erforschen und dafür zu sorgen, dass sie auch weiterhin hier brüten, ist Aufgabe für die nächsten Jahre. Eine wichtige Grundlage für die Maßnahmenplanung ist die Erfassung der im Park vertretenen Vogelarten. Nach Auswertung der Daten können Maßnahmen abgeleitet werden, die dem dauerhaften Schutz und möglichen Entwicklung des Bestandes dienen. Dazu gehören eine behutsame Baumpflege und eine gezielte Einrichtung von Nisthilfen.
Brutvogelerfassung
Um zu ermitteln, welche Vogelarten in welcher Zahl den Volkspark nutzen und wo ggf. Nisthilfen am sinnvollsten anzubringen sind, führten wir 2010 eine Kartierung der Brutvögel durch. Die Auswertung ergab einen Bestand von 35 Brutvogelarten, von denen sich sechs auf der Vorwarnliste bedrohter Arten wiederfinden (Gelbspötter, Grauschnäpper, Grünspecht, Feldsperling, Gartengrasmücke und Waldkauz). Auch ein Mäusebussardpaar hat hier seinen Horst gebaut. Im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 1989 ergab die Zählung ein Plus von 12 Vogelarten. Von den meisten Vogelarten bevorzugte Biotope sind Strauchgehölze und Laubwaldvegetation, die man u.a. auf dem großen und kleinen Bunkerberg finden kann. Jedoch werden auch Freiflächen, u. a. im östlich gelegenen "Neuen Hain" genutzt. Seit der systematischen Brutvogelerfassung beobachten wir die Artenzusammensetzung und Bestandsentwicklung im Volkspark weiterhin von Jahr zu Jahr.
Nisthilfen
Nach Auswertung der Daten können Maßnahmen entworfen werden, die dem dauerhaften Schutz und der weiteren Entwicklung des Bestandes dienen. Dazu zählen der Erhalt der Altbäume, der Verbleib von „Totholz“ im Gelände, die Verwendung heimischer Baumarten bei Neupflanzungen. Ergänzend haben wir Nistkästen für ausgewählte Vogelarten aufgehängt, darunter auch zwei jeweils 20kg schwere Waldkauzkästen. Die Nutzung der Nisthilfen wird von uns kontrolliert. Im Winter 2014/2015 gelang uns erstmals der Brutnachweis beim Waldkauz, der aktiv eine der Nisthilfen genutzt hatte.
Vogelführungen
Ein Anliegen ist es uns, die Vogelwelt des Volksparks Friedrichshain auch anderen Parkbesuchern nahe zu bringen. Dafür veranstalten wir gelegentlich Führungen, die in die Welt der Orntithologie einführen. Dabei ist das Kennenlernen der arttypischen Rufe und Gesänge sehr wichtig. Wichtige Erkennungsmerkmale werden erklärt und das Erkennen geübt. Natürlich darf auch die visuelle Beobachtung mit dem Fernglas nicht zu kurz kommen. Zuletzt waren wir mit Mitgliedern des Vereins BZSL e. V. (Berliner Zentrum für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen) unterwegs, mit denen wir seit kurzem zusammenarbeiten.
Ökologie
Als Beitrag zum Artenschutz im Volkspark Friedrichshain wollen wir geeignete Flächen ökologisch aufwerten. Wesentliche Bausteine auf dem Weg zu mehr Artenvielfalt in Berlin sind städtische Grünanlagen, die mit ihrer zentralen Stadtlage wichtige Trittsteine für Tiere und Pflanzen bei ihrer Ausbreitung, im Biotopverbund und bei ihrer Ansiedlung im Stadtraum darstellen. Für eine nachhaltige ökologische Bereicherung des Parks ist es wichtig, zumindest einzelne Flächen in einen naturnäheren Zustand zu bringen. In Abstimmung mit dem Bezirksamt wurden gezielt geeignete Flächen ausgewählt, die nun entweder federführend von uns oder vom Bezirksamt entwickelt werden.
Duftgarten
Der sogenannte Duft- und Behindertengarten befindet sich direkt neben der Krankenhausmauer nahe dem neuen Hain mit seinen Sportmöglich- keiten. In den acht Hochbeeten sowie in der Rotunde rund um das Denkmal in der Mitte ergänzen oder ersetzen wir den in die Jahre gekommenen Bewuchs mit vorzugsweise einheimischen Pflanzen, und damit auch das visuelle und olfaktorische Erscheinungsbild des Duftgartens. Der Schwerpunkt liegt dabei auf duftenden Kräutern und Wildblumen.
Umgestaltung der Bunkerberge
Für die beiden Bunkerberge hat das Bezirksamt durch ein Planungsbüro Konzepte erarbeiten lassen, wie der vorhandene, bruchgefährdete Baumbestand insbesondere an Pappeln und Robinien durch vielfältigere Strukturen und heimische Baumarten ersetzt werden kann. Wir haben diese Arbeiten beratend begleitet und unterstützen auch die Umsetzung der Konzepte, die für den großen Bunkerberg schon erfolgt ist. Wir begrüßen das ökologische Grundprinzip der Planung und sehen in den Eingriffen eine Entwicklungschance für mehr Arten- und Strukturvielfalt. Angestrebt wird ein mehrstufiger Wald mit Lichtungen und hohem Totholzanteil.
Weitere Flächen
Weitere Flächen, auf denen wir tätig waren, sind eine Wiese am Kleinen Teich, ein Randbereich des Indianerspielplatzes sowie zuletzt die Wiese entlang der Krankenhausmauer. Diese Fläche wollen wir extensiv gepflegt sehen (d.h. nur zweimalige Mahd im Jahr) und in Teilbereichen zu einer Wildblumenwiese entwickeln.